Ende des 19. Jahrhunderts brachte die Industrialisierung tausende Arbeiter in das damals noch bäuerliche Hamborn. Es entstand 1893 die Evangelische Kirchengemeinde Hamborn. Nach der Nutzung von provisorischen Versammlungsstätten in der Umgebung wurde der Ruf nach einem würdigen Gottesdienstort laut. Die Gemeinde beschloss, eine Kirche zu bauen, wofür sich besonders die Unternehmerfamilie Morian einsetzte. Der Bau wurde überwiegend durch Spenden finanziert und kostete 117.000 Mark.
Der Grundstein der Kirche wurde am 31. Oktober 1895 gelegt. Die Bauzeit betrug weniger als zwei Jahre und wurde am 22. Juli 1897 beendet. Architekt war der Berliner Karl Doflein, der seine Planungen an dem damals modernen, von Johannes Otzen entwickelten Wiesbadener Programm orientierte. Als Baumaterial wählte man Backstein, der günstig vor Ort hergestellt werden konnte. Das Untergeschoss lehnt sich mit kleinen Fenstern und dicken Mauern an den romanischen Stil an, das Obergeschoss mit den großen Bogenfenstern an den gotischen Stil. Der Kirchenraum folgt nicht mittelalterlichen Vorbildern, sondern eher Theater-Architektur und ist dabei ein Zwischending von kreuzförmigem Zentralbau und einer Staffelhalle mit schmalen Seitenschiffen. Die Kirchenbänke bilden unter Verzicht auf einen Mittelgang einen zu Altar, Kanzel und Orgel hin geöffneten Halbkreis, damit alle Kirchenbesucher gleich gute Sicht haben.
Nachdem die alten Glocken 1942 für Rüstungszwecke abgeliefert werden mussten, wurden 1953 drei neue Bronzeglocken in Betrieb genommen. Sie wurden von der Glocken- und Kunstgießerei Rincker gegossen.