Friedemann Beyer verbrachte seine Schulzeit in Wuppertal, München und Los Angeles. Von 1977 bis 1983 studierte er Germanistik, Geschichte und Soziologie in München. Daneben realisierte er eigene filmische Arbeiten. Zwischen 1984 und 1988 war er freischaffender Journalist mit dem Schwerpunkt Film- und Literaturkritik. Von 1989 bis 1991 arbeitete er als Redakteur beim Bayerischen Fernsehen und anschließend bis 1998 bei RTL-Television in Köln. Dort war er zunächst in der Filmredaktion tätig und später Leitender Redakteur für eigenproduzierte TV-Filme und Mehrteiler.[1]
1999 wechselte er zu Columbia-TriStar Pictures in Köln, wo er als Chef des Drama Departments für die Entwicklung von Serien und Mehrteilern verantwortlich war. Im Sommer 2001 wurde er geschäftsführender Vorstand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden, die er bis August 2007, zuletzt als Vorstandsvorsitzender leitete[2]. Seit 2010 realisiert er als selbständiger Autor regelmäßig film- und zeitgeschichtliche Radiofeatures[3].
Daneben kuratiert er u. a. für das Berliner Babylon Filmfestivals und Retrospektiven wie „Das StummfilmLIVEfestival“(seit 2010),[4]„Stummfilm um Mitternacht“, „Chaplin Complete“,[5] Lars von Trier,[6] „Nouvelle Vague – Jean-Pierre Léaud“, „Clockwork Kubrick“[7], „Vive la France! 50 französische Stummfilmklassiker“, „100 Jahre Ufa in 100 Ufa-Filmen“ sowie die UFA-Filmnächte auf der Berliner Museumsinsel.
Von 2012 bis 2023 leitete er beim Filmfest Hamburg die Sektion „TELEVISIONEN – Fernsehen mit Format“.
Schriften (Auswahl)
Peter Lorre – Seine Filme, sein Leben, Heyne Verlag (München 1987), ISBN 978-3-453-00658-4
Die Ufa-Stars im Dritten Reich. Frauen für Deutschland, Heyne Verlag (München 1991), ISBN 978-3-453-03013-8. Neuausgabe: Frauen für Deutschland. Filmidole im Dritten Reich, Collection Rolf Heyne (München 2012) ISBN 978-3-89910-503-2
Schöner als Der Tod – Das Leben der Sybille Schmitz, Belleville (München 1998), ISBN 978-3-923646-72-2
„Swinging Nazis“ – die Gute-Laune-Filme der „Cine Allianz“. In: Alliierte für den Film, edition text + kritik (München 2004), ISBN 978-3-88377-779-5
UFA in Farbe: Technik, Politik und Starkult zwischen 1936 und 1945 (Hg. mit Gert Koshofer und Michael Krüger), Collection Rolf Heyne (München 2010), ISBN 978-3-89910-474-5
Der Fall Selpin – Chronik einer Denunziation, Collection Rolf Heyne (München 2011), ISBN 978-3-89910-520-9
Die Gesichter der Ufa. Starporträts einer Epoche, morisel (München 2013), 6. Auflage ISBN 978-3-943915-02-0
Die Ära Hugenberg. Wegbereiter der Ufa unterm Hakenkreuz? In: Linientreu und populär. Das Ufa-Imperium 1933–1945. Hrsg. von Rainer Rother und Vera Thomas. Berlin 2017, ISBN 978-3-86505-255-1
Weder Kraft noch Freude. Rolf Hansens Gegenwartsfilm „Das Leben kann so schön sein“ (1938), sein Verbot und Nachleben. In: Filmblatt, 21. Jg., Nr. 61/62, Frühjahr 2017[8]