Fritz Heinz Gruen war ein Sohn des Ingenieurs Willy Gruen (gestorben 1937) und der Marianne Zwack, er hatte eine Stiefschwester. Seine Mutter wurde 1941 im Ghetto Theresienstadt Opfer des Holocaust.
Gruen wurde 1936 mit einem Schülervisum nach England geschickt, dank einer Zuwendung seines Onkels konnte er die Herne Bay High School besuchen. Nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 konnte er nicht mehr nach Wien zurückkehren und musste sich in England als Hilfsarbeiter durchschlagen. Im Mai 1940 wurde er als Enemy Alien verhaftet und im September zwangsweise auf dem Truppentransporter Dunera nach Australien verschifft, wo er in Hay weiterhin interniert war. Sein Mithäftling Erwin Fabian malte in der Zeit ein Porträt von ihm.[1]
Im Jahr 1942 freigelassen diente er bis 1946 in der Australian Army. Nebenher begann er ein Studium an der Melbourne University und machte 1945 einen B.A. und 1947 einen B.Comm. Gruen heiratete 1947 die aus Leeds stammende Ann Margaret Darvall, ihre Söhne sind der 1954 geborene Statistiker David Gruen und der 1957 geborene Ökonom Nicholas Gruen. Nun arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Landwirtschaftsbehörde von New South Wales und hielt sich 1950/51 zum Studium an der University of Wisconsin und der University of Chicago in den USA auf, wo er einen M.Sc. in Agrarökonomie machte.
Long-term agricultural supply and demand projections: Australia: 1965 to 1980. Department of Economics, Monash University, 1968
(Hrsg.): Surveys of Australian economics, 1. Sydney: Allen & Unwin, 1978
(Hrsg.): Surveys of Australian economics, 2. Sydney: Allen & Unwin, 1979
(Hrsg.): Surveys of Australian economics, 3. Sydney: Allen & Unwin, 1983
The quality of life, the national interest and the role of economics. Canberra, 1996
Literatur
Bruce Chapman: Gruen, Fred Henry George. In: Harald Hagemann, Claus-Dieter Krohn (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen wirtschaftswissenschaftlichen Emigration nach 1933. München: Saur, 1999, S. 200–202
Gruen, Fred Henry George, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,1. München: Saur, 1983, S. 425f.
John Edward King (Hrsg.): A biographical dictionary of Australian and New Zealand economists. Cheltenham, UK: Edward Elgar Publishing, 2007
Bruce Chapman (Hrsg.): Australian economic growth: essays in honour of Fred H. Gruen. Melbourne: Centre for Economic Policy Research, Australian National Univ., 1989