Untersteller verbrachte seine ersten zwanzig Lebensjahre im Saarland. Nach Abschluss seines Landschaftsarchitekturstudiums an der FH Nürtingen und einem längeren Studienaufenthalt in Kolumbien war er zunächst als Mitarbeiter des Öko-Instituts in Freiburg tätig.
Ab Mitte der 1980er Jahre war er als Parlamentarischer Berater für die Bereiche Umwelt- und Energiepolitik – sowie ab 2002 zusätzlich für Agrarpolitik – in der Landtagsfraktion der Grünen zuständig. In dieser Zeit hat er den umweltpolitischen Kurs der baden-württembergischen Grünen entscheidend mitgeprägt. Von 2002 bis Mai 2011 war er Vorstandsmitglied des Öko-Instituts.
Untersteller erzielte bei der Landtagswahl 2011 in seinem neuen Wahlkreis Stuttgart III 28,04 Prozent der Stimmen und zog erneut über ein Zweitmandat in den Landtag ein.[1]
Bei der Landtagswahl 2021 kandidierte er nicht mehr und zog sich anschließend aus der Politik zurück.[4]
Untersteller ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Einige politische Positionen und Ergebnisse
Bei Inbetriebnahme des Blocks 9 eines Mannheimer Kohlekraftwerks mit 911 MW im Jahr 2015 erklärte Untersteller, dieser trage zum Gelingen der Energiewende bei.[5]
Die EEG-Förderung für die Errichtung von Solar-Freiflächenanlagen auf bestimmten Acker- und Grünlandflächen in Baden-Württemberg wurde 2017 auf 100 MW beschränkt, dies lag in Unterstellers Verantwortungsbereich.[6]
Untersteller wollte „den Strompreis in Deutschland deutlich senken und stattdessen CO2-intensive Energieträger teurer machen“[7] und damit ungeachtet des (2019) knapp hälftigen Anteils fossiler Energien in der Stromerzeugung eine teilweise Rücknahme des Gesetzes zum Einstieg in die ökologische Steuerreform vom 24. März 1999 erreichen. Gleichzeitig „müsste der Liter Benzin bis zu 14 Cent teurer werden“.[8]
Ungeachtet des „schlechten Wirkungsgrades der Brennstoffzelle im Vergleich zu einer Batterie“ meinte Untersteller: „Wir werden beides brauchen, Batterie und Brennstoffzelle“, und forderte, dass „Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien mit einer noch aktiveren und intensiveren Unterstützung künftig stärker vorangetrieben werden“.[9]
Untersteller setzte sich für ein generelles Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen ein. Nachdem er Ende November 2020 auf einem Autobahnabschnitt, für den eine Tempobegrenzung auf 120 km/h gilt, mit einer Geschwindigkeit von 177 km/h von der Polizei gestoppt wurde, kam es zu Rücktrittsforderungen der Opposition im baden-württembergischen Landtag.[10][11]
Mitgliedschaften
Vorsitzender des Verwaltungsrats der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz
Mitglied des Beirats der Bundesnetzagentur
2003 bis März 2011 Mitglied des Vorstands des Öko-Instituts e. V.
Sport
Franz Untersteller ist aktiver Tischtennisspieler in der 2. Mannschaft des TTF Neckarhausen aus Nürtingen.[12]