Fomalhaut ist 25 Lichtjahre von der Sonne entfernt. Er ist wie die etwas heißere Wega ein Hauptreihenstern der Spektralklasse A. Seine Oberflächentemperatur beträgt etwa 8500 K. Es wird vermutet, dass Fomalhaut etwa 400 Millionen Jahre alt ist. Seine Lebenszeit wird auf rund eine Milliarde Jahre eingestuft.
Die beiden Sterne bilden zusammen mit dem Roten ZwergLP876-10 (Fomalhaut C) ein Dreifachsystem, wie eine 2013 erfolgte Auswertung der Parallaxe und der Eigenbewegung von Fomalhaut C ergeben hat. Die Entfernung von 3,2 Lichtjahren zwischen Fomalhaut A und C ist für ein gebundenes System ungewöhnlich groß. Wegen der relativ geringen Entfernung von der Erde beträgt die scheinbare Entfernung am Himmel sogar fast 6°.[9]
Kulturgeschichte
Als der hellste Stern in seiner weiteren Umgebung diente der gut zwanzig Bogengrad südlich der Ekliptik liegende Stern Fomalhaut den alten Persern neben den ekliptiknahen Sternen Aldebaran (α Tauri), Regulus (α Leonis) und Antares (α Scorpii) als vierter Königsstern zur Orientierung am Sternenhimmel, da jeder dieser vier Sterne die Hauptrichtung eines Himmelsquadranten markiert.[10]
Fomalhaut ist von einer Staubscheibe umgeben, deren innerer Durchmesser etwa 40 Milliarden Kilometer (ca. 267 Astronomischen Einheiten (AE)) beträgt. Die Staubscheibe zeigt eine Ringstruktur, von der vermutet wurde, dass sie durch die Schwerkraftwirkung eines Planeten verursacht wird. Die infrarote Abstrahlung der Scheibe konnte schon in den 1980er Jahren durch den Infrared Astronomical Satellite (IRAS) der NASA beobachtet werden. Die Staubscheibe ist innen, bei einer Entfernung von etwa 133 AE, vom Hauptstern scharf abgegrenzt, und ist selbst rund 25 AE breit.
Das Zentrum der Scheibe fällt nicht mit dem Stern zusammen, sondern ist etwa 15 AE von Fomalhaut entfernt. Es wurde daher 2005 ein Planet in einer Entfernung von ca. 7,4 bis 10,5 Milliarden Kilometer (49 bis 100 AE) um den Stern vermutet.[11]
2008 wurde die direkte Beobachtung des zunächst als Exoplaneten vermuteten Objekts Fomalhaut b veröffentlicht, das später nach der Gottheit DagānDagon genannt wurde. Laut einer Veröffentlichung vom April 2020 könnte das beobachtete Objekt, dessen Licht sich in der Zwischenzeit abgeschwächt hatte, und dem auch die bei einem Planeten zu erwartende Infrarotstrahlung fehlte, auch eine Staubwolke als Ergebnis einer Kollision zweier kleinerer Körper von etwa 200 km Durchmesser sein.[12][13] Im Jahr 2023 durchgeführte Beobachtungen des James-Webb-Teleskops unterstützen dies Annahme.[14] Das Objekt umrundet den Zentralstern in einem mittleren Abstand von etwa 115 AE innerhalb des inneren Randes des Staubrings. Aufgrund der Exzentrizität der Umlaufbahn von 0,11 schwankt der Abstand zwischen 102 und 128 AE und liegt derzeit bei etwa 119 AE.
Die BarkFomalhaut des Reeders L. Wittenberg (245 Lasten, Kapitän: Robert Bülow, 13 Mann Bes.) von 1864/65, eines der größten Segelschiffe der Greifswalder Handelsflotte im 19. Jahrhundert, trug den Namen des Sterns.
Planetenkinder im Staub. Auf: wissenschaft.de vom 24. Juni 2005. In einem Staubring um den Stern Fomalhaut könnten sich mehrere sehr junge Planeten verbergen.
↑Robert Naeye: Fomalhaut’s Kuiper Belt. In: skyandtelescope.com. 22. Juli 2005, archiviert vom Original am 5. Mai 2009; abgerufen am 12. Mai 2023 (englisch).