Neben 17 UCI WorldTeams starteten auch 7 UCI ProTeams bei dem Rennen. Das Team Israel-Premier Tech musste aufgrund von mehreren COVID-19 Infektionen im Team seinen Start absagen. Mit Ausnahme des Team DSM nutzten alle Mannschaften die sieben verfügbaren Startplätze. Nicht an den Start gingen Søren Kragh Andersen (Team DSM) und Wesley Kreder (Cofidis). Von den 172 Fahrern erreichten 103 das Ziel.
Als weitere Favoriten galten mit Kasper Asgreen (Quick-Step Alpha Vinyl) und Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) die Sieger der letzten beiden Austragungen.
Mit Spannung erwartet wurde auch das erste Auftreten des zweifachen Tour de France Siegers Tadej Pogačar. Neben dem Slowenen, der die Strade Bianche gewonnen hatte, ging auch Matteo Trentin für das UAE Team Emirates an den Start.
Mit 272,5 km war die 106. Austragung die längste seit 1998, als sich das Ziel noch in Meerbeke befand. Gestartet wurde das Rennen wie im Vorjahr in Antwerpen und endete nach mehreren Anstiegen in den flämischen Ardennen in Oudenaarde. Insgesamt mussten die Fahrer 6 Kasseien (Kopfsteinpflaster-Straßen) und 18 Hellingen (kurze Anstiege in Flandern) absolvieren.
Von Antwerpen führte die Strecke entlang der Schelde in Richtung Südwesten und passierte dabei Sint-Niklaas, Dendermonde, Aalst und Zottegem. Nach rund 100 gefahrenen Kilometern standen die Kopfsteinpflaster-Passagen der Lippenhovestraat und Paddestraat auf dem Programm. Anschließend ging es nach Oudenaarde, ehe zur Hälfte des Rennens der Oude Kwaremont als erster Anstieg, 136,3 Kilometer vor dem Ziel, überquert wurde.
Der Oude Kwaremont wurde insgesamt dreimal passiert und war der Ausgangspunkt für drei Schleifen, die durch die flämischen Ardennen gezogen wurden. Nach der ersten Auffahrt führte die Strecke Richtung Westen nach Brakel. In diesem Abschnitt standen in erster Linie Kopfsteinpflaster-Straßen und asphaltierte Anstiege auf dem Programm. Nach der zweiten Auffahrt des Oude Kwaremont (54,6 Kilometer vor dem Ziel) ging es auf die zweite Schleife auf der mit dem Paterberg, Koppenberg, Steenbeekdries, Taaienberg und dem Kruisberg fünf Kopfsteinpflaster Anstiege absolviert wurden. Abschließend folgte die dritte Auffahrt auf den Oude Kwaremont und die zweite und letzte Auffahrt auf den Paterberg, der 13,3 Kilometer vor dem Ziel überquert wurde. Nach einer kurzen Abfahrt führte die Strecke in Kluisbergen über die Schelde und anschließend flach Richtung Westen nach Oudenaarde, wo sich das Ziel traditionell auf einer langen Geraden befand.[3]
Rund 83 Kilometer vor dem Ziel kam es im Peloton zu einem Sturz in den unter anderen auch Christophe Laporte (Jumbo-Visma) verwickelt war. Der Franzose konnte das Rennen jedoch fortsetzten und schloss vor dem Berg Ten Houte wieder zum Hauptfeld auf. Im Anstieg fiel Tom Bohli aus der Spitzgruppe zurück, während im Hautfeld Matteo Trentin (UAE Team Emirates) und Victor Campenaerts (Lotto Soudal) das Tempo erhöhten, sich aber nicht absetzen konnten. Im Valkenberg lösten sich Connor Swift (Arkéa-Samsic), Tim Wellens (Lotto Soudal) und Kevin Geniets (Groupama-FDJ) und schlossen rund 63 Kilometer vor dem Ziel zu den Ausreißern auf. Vor dem zweiten Anstieg des Oude Kwaremonts betrug der Vorsprung der Spitzengruppe auf das Hauptfeld nur noch eine Minute. Dazwischen lagen die 16 Ausreißer mit rund einer halben Minute Rückstand auf die Spitze.
Im Anstieg des Oude Kwaremont, 56 Kilometer vor dem Ziel, griff Tadej Pogačar an und fuhr sowohl an den Ausreißern als auch an der Spitzengruppe vorbei. Anschließend formierte sich rund um den zweimaligen Tour-de-France-Sieger eine neue Spitzengruppe in der sich in etwa 30 Fahrer befanden. Im Folgenden Paterberg, teilte sich die Gruppe erneut und der Titelverteidiger Kasper Asgreen (Quick-Step Alpha Vinyl) wurde kurzzeitig abgehängt, wurde jedoch von seinen Teamkollegen zurück in die Spitzengruppe gebracht.
Entscheidende Phase
Nach der Abfahrt des Paterberg lösten sich Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers) und Fred Wright (Bahrain Victorious) von den anderen Favoriten und erreichten den Koppenberg mit einem Vorsprung von rund 20 Sekunden. Dahinter attackierte Tadej Pogačar im Anstieg erneut und setzte sich Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) und Valentin Madouas (Groupama-FDJ) von den übrigen Fahrern ab. Nach dem Steenbeekdries schlossen die drei im Anstieg des Taaienberg, rund 37 Kilometer vor dem Ziel, zu den beiden Führenden auf. Die nun fünf Fahrer umfassende Gruppe hatte mittlerweile einen Vorsprung von über 30 Sekunden auf ihre Verfolger herausfahren können und vergrößerte diesen in den folgenden Kilometern auf über eine Minute. In der Verfolgergruppe kam es immer wieder zu Attacken und so lösten sich Stefan Küng (Groupama-FDJ), Dylan Teuns (Bahrain-Victorious) und Tiesj Benoot (Jumbo-Visma) kurz vor der dritten und letzten Auffahrt auf den Oude Kwaremont und versuchten gemeinsam die Lücke zur Spitze zu schließen.
Im Anstieg des Oude Kwaremont verschärfte Tadej Pogačar das Tempo und einzig Mathieu van der Poel konnte dem Slowenen folgen. Auch den letzten Anstieg, den Paterberg, überquerten die beiden, 13,3 Kilometer vor dem Ziel, gemeinsam. Dahinter folgten Valentin Madouas und Dylan van Baarle mit einem Rückstand von über 30 Sekunden, sowie eine Gruppe mit Fred Wright, Dylan Teuns und Stefan Küng. An der Spitze des Rennens wechselten sich Tadej Pogačar und Mathieu van der Poel in der Tempoarbeit ab und hielten den Vorsprung konstant zu ihren Verfolgern. Rund 800 Meter vor dem Ziel weigerte sich Tadej Pogačar jedoch die Führung zu übernehmen und so begann das Taktieren der beiden Fahrer. Da das Tempo dadurch abnahm, kamen Valentin Madouas und Dylan van Baarle auf den letzten 250 Metern noch einmal heran. Mathieu van der Poel eröffnete daraufhin den Sprint von der ersten Position aus und gewann nach 2020 seine zweite Flandern-Rundfahrt. Platz zwei ging an Dylan van Baarle vor Valentin Madouas. Tadej Pogačar belegte Rang vier, da er im Sprint schlecht positioniert war. Kurz darauf erreichten auch Stefan Küng und Dylan Teuns das Ziel, die beinahe auch noch zur Spitze aufschließen hatten können.[4]