Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.
1882 wurde die Further Glashütte durch die Brüder Alois und Eduard Kupfer und deren Schwager Sigmund Glaser mit drei Spiegelglasöfen neu gegründet. 1905 kam es zur Entstehung der „Spiegelglasfabriken Bechmann-Kupfer AG“ durch Zusammenschluss der Spiegelglashütte Furth im Wald und dem Unternehmen Bechmann mit dem Verwaltungssitz in Fürth/Bayern. Der Name „Bayrische Spiegelglasfabriken“ wurde 1938 in „Spiegelglas Union AG“ mit Sitz in Fürth/Bayern geändert. Das erste kontinuierlich arbeitende Spiegelbelegeband in Europa wurde 1953 in Betrieb genommen. 1954 erfolgte die Umfirmierung zur „Unionglas AG“ mit dem neuen Hauptaktionär Delog (Deutsche Libbey-Owens-Gesellschaft für maschinelle Glasherstellung). Seit der kompletten Übernahme 1967 firmierte die Unionglas als GmbH.
Die Delog in Gelsenkirchen und Detag in Fürth/Bayern fusionierten 1970 zur Flachglas AG mit Sitz in Gelsenkirchen. 1971 wurde das Unternehmen Schulze in Herford aufgekauft. Es erfolgte die Fusion der drei bedeutendsten Unternehmen in der Flachglas verarbeitenden Industrie in der Bundesrepublik Deutschland (Unionglas GmbH (Furth im Wald), Westdeutsche Spiegelfabriken GmbH (Sende) und Flabeg GmbH (Fürth)) und die Umbenennung in „Spiegelunion Flabeg GmbH“. Das Unternehmen wurde eine Tochter der „Flachglas AG“. 1978 erfolgte eine weitere Umbenennung des Unternehmens in Flabeg GmbH.
Pilkington übernahm 1980 die Flachglas AG; damit wurde Flabeg ebenfalls Mitglied des Pilkington-Konzerns. Flabeg löste sich 2000 durch ein Management-Buy-out aus der Pilkington-Gruppe und wurde zur eigenständigen Flabeg GmbH & Co. KG. 2008 wurde die Unternehmensform in Flabeg GmbH geändert. 2009 erfolgte eine Werkseröffnung von Flabeg Solar US Corporation in Pittsburgh (USA) zur Herstellung von Solarspiegeln für alle CSP-Applikationen (Solartürme, Solar-Stirling, Parabolrinnen), zusätzliche wurden die Kapazitäten für Solarspiegel in Europa erweitert. 2010 erweiterte Flabeg seine Kompetenzen hinsichtlich ingenieurstechnischer Dienstleistungen bei Parabolrinnen.
2009/2010 erzielte die Firmengruppe mit weltweit ca. 1.800 Mitarbeitern einen Umsatz von 170 Mio. Euro, davon 90 % im Ausland. Mit einigen Produkten war das Unternehmen Weltmarktführer.[1]
2013 stellt sich die FLABEG neu auf und fokussiert sich von nun an auf Spiegel und Gläser im Automobilbereich. Unter der „FLABEG Automotive Holding“ werden die Gesellschaften im Jahr 2015 zusammengeführt.
Im Mai 2020 musste das Unternehmen infolge der Krise in der Automobilbranche Insolvenz anmelden.
Aus der Insolvenz gingen in Deutschland ab Oktober 2020 zwei neue Gesellschaften hervor. Es gibt seitdem die Flabeg Automotive Glass Group GmbH (Standort Nürnberg), zu der unter anderem auch die im Oktober 2020 neu gegründete Flabeg Automotive Germany GmbH (Produktionsstandort Furth im Wald) gehört. Der Standort Furth im Wald ist der führende Technologiestandort der Flabeg-Gruppe.
Unternehmen
In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen:
Grundsätzliche Informationen zum Unternehmen (Eigentümerstruktur nach LBO etc.)
Flabeg betreibt das Elektronenstrahlverdampfen im Batch-Betrieb. Neben Metallen und Oxiden in reaktiver Atmosphäre können auch Fluoride und Sulfide gedampft werden.
Die Magnetronsputteranlage von Flabeg eignet sich gleichermaßen für Heiß- und Kaltprozesse, d. h. Beschichtungsvorgänge, bei denen das Glas auf eine Temperatur von bis zu 300 °C erwärmt wird, sowie Beschichtungsvorgänge von nicht erwärmtem Glas. Flabeg sputtert alle relevanten Materialien:
Metallische Beschichtungen
Hochtransparente oxidische Schichten
Nitridische Schichten
Mischschichten aus definierten Verhältnissen von Sauerstoff und Stickstoff
Transparente leitfähige Indiumzinnoxid-Beschichtungen (für Glassubstrate bis zu 2,70 m × 1,80 m)
Eingesetzt wird dies unter anderem für die Herstellung hochisolierender und hochresistenter Siliziumoxidschichten als Basismaterial für optische Funktionsschichten wie bspw. Antireflexsysteme herstellen.
Die damit erzielte Entspiegelung beträgt > 99 %. Typische Anwendungen für entspiegeltes Glas im Automobilbereich sind Abdeckgläser für Armaturen und Kombiinstrumente, die eine reflexionsfreie Sicht auf Autoinstrumente, wie bspw. Tachometer u. ä. gewähren (Flabeg RControl®). Weitere Anwendungen sind Abdeckungen für Bildschirme, Displays u. ä., sowie sogenanntes Museumsglas (Flabeg ARTControl®), entspiegeltes Glas für hochwertige Kunstwerke. Für letztere Anwendung wird als weitere Funktionsschicht ein UV-Schutz aufgebracht.
Biegen
Generell stehen der Glasverarbeitung zwei Biegeverfahren zur Verfügung. Beim Pressbiegen wird das Glas in einem Rundtaktofen auf eine Temperatur von ca. 620 °C erwärmt, ehe es mit einem Pressstempel geformt wird. Beim Senkbiegen wird das Glas in einem Durchlaufofen auf Temperaturen von etwa 650 °C gebracht. Die Biegung des Glases in die entsprechende Form erfolgt dabei alleine durch die Schwerkraft des Glases. Mit dem Präzisionsbiegen von Außenspiegelgläsern von Autos und Nutzfahrzeugen konnte der sogen. „tote Winkel“ abgeschafft werden.
Auch bei der Anwendung Solarspiegel ist das Präzisionsbiegen ein wichtiger Funktions- und Qualitätsparameter. Bereits in den 1970er Jahren startete Flabeg erste Aktivitäten in diesem Bereich. Die ersten solarthermischen Kraftwerke (SEGS I-IX), die in den 1980er Jahren in der Mojave-Wüste in Kalifornien gebaut wurden, sind mit diesen Spiegeln ausgestattet.
Kraftwerke
Die Solarsparte des Unternehmens lieferte bis Ende 2016 Solarspiegel für Sonnenwärmekraftwerke (sowohl Parabolrinnen als auch Fresnel-Kollektoranlagen), Solartürme (Heliostaten)- und Solar-Stirling-Anlagen.