Fenway–Kenmore ist ein Stadtteil (Neighborhood) von Boston im BundesstaatMassachusetts der Vereinigten Staaten. Die Stadt verwaltet das Gebiet als einen einzigen Stadtteil, obwohl er sich aus den weitgehend eigenständigen Bereichen West- und East Fenway/Symphony für den Teil Fenway sowie Audubon Circle und Kenmore Square für den Teil Kenmore zusammensetzt.
Der Stadtteil besteht fast ausschließlich aus fünf- bis sechsstöckigen Apartmenthäusern, die zwischen 1880 und 1930 errichtet wurden. Es gibt nur wenige Läden, die sich über das Straßenbild verteilen. Fenway wird vom Stadtteil Back Bay durch den Muddy River getrennt, der durch die Back Bay Fens in den Charles River fließt.
Kenmore befindet sich nördlich und westlich von Fenway und unterscheidet sich davon nicht stark. Der Fenway Park befindet sich tatsächlich in Kenmore, gleich auf der anderen Seite des Massachusetts Turnpike vom Kenmore Square aus gesehen. In Kenmore wohnen viele Studenten der nahe gelegenen Boston University und der Northeastern University. In den zurückliegenden 20 Jahren wurde beinahe jedes Wohngebäude in Kenmore von der Boston University aufgekauft und in Studentenwohnheime umgewandelt, insbesondere im Bereich des Audubon Circle zwischen der Beacon Street und der Commonwealth Avenue.
Im Planungsstadium ging man davon aus, dass die Häuser, die entlang des Fenway errichtet werden sollten, sehr wohlhabende Bewohner beherbergen würden und dass der gesamte Stadtteil ausschließlich wohlhabende und hochgebildete Personen anziehen würde.[3] Mit dem Anstieg der Grundstückspreise jedoch kamen anstelle der wohlhabenden Bürger Bildungsinstitutionen an den Fenway. Um 1907 gab es bereits 22 Institute am Fenway, darunter neun Colleges und Universitäten.[3]
Neu errichtete Wohnhäuser mussten die Gestaltung und das Aussehen ihrer Vorderseite von einem besonderen Gremium der Verwaltung genehmigen lassen, damit ein „armselig aussehendes Gebäude nicht den Wert des gesamten Stadtteils vermindert“. Das Gremium konnte nach eigenem Ermessen entscheiden, ob ein Gebäude zum angestrebten Stadtbild passte oder nicht. Man erhoffte sich dadurch eine Verbesserung des optischen Erscheinungsbilds im Vergleich zu benachbarten Straßenzügen.[4]
In den letzten Jahren wurde die Entwicklung in Fenway wesentlich durch die ImmobiliengesellschaftSamuels and Associates vorangetrieben.[5] Zu den neuesten Projekten gehören die Renovierung des Landmark Center, der Bau des Hotel Commonwealth auf dem Grundstück der ehemaligen Rathskeller Bar und die Errichtung des 17-stöckigen Apartmentgebäudes Trilogy an der Brookline Avenue und Boylston Street. Ein zweites Apartmenthochhaus an der Adresse 1330 Boylston Street wurde 2008 fertiggestellt und verfügt über 210 Apartments sowie 7.897 m² Bürofläche. In dem Gebäude befindet sich außerdem der neue Unternehmenssitz von Fenway Health.
Straßenbezeichnungen
In West Fenway gibt es drei Straßen, die nach schottischen Städten aus den literarischen Werken von Robert Burns benannt wurden: Peterborough, Kilmarnock und Queensbury. Der Ursprung dieser Namensgebung geht auf die Robert Burns (literary) Society zurück, die während einer Entscheidungsfindung der Stadt Boston im Hinblick auf eine angestrebte Vereinfachung des ursprünglichen vom Büro von Frederick Law Olmsted entworfenen Plans des Stadtteils (vgl. Abbildung) starken Einfluss auf die Verantwortlichen ausübte. Dieser Plan sah eigentlich vor, die Systematik zur Benennung der Straßen vom Stadtteil Back Bay, wo sie alphabetisch sortiert sind, zu übernehmen. Entsprechend sollten die Fortführungen der Straßen ab der Hereford StreetIpswich, Jersey, Kenyon (Kilmarnock), Lansdowne, Mornington, Nottingham, Onslow, Peterborough, Queensbury, Roseberry, Salisbury, Thurlow, Uxbridge, Vivian, Westmeath (Wellesley), X omitted, York und Zetland heißen.
Die ParkwaysFenway und Park Drive, die rund um die Back Bay Fens führen, wurden nach Parks aus dem System des Emerald Necklace benannt. Weitere Straßen in Fenway tragen Namen von Institutionen oder Persönlichkeiten, die sich um den Stadtteil verdient gemacht haben: Palace Road, Forsyth Way, Evans Way, Forsyth Street, Hemenway Street, Agassiz Road (benannt nach Ida Agassiz), Yawkey Way, Symphony Road, St. Stephens Street, Opera Place und Speare Place.
Im Distrikt East Fenway leben viele Studenten, da dieser Bereich nahe an den Colleges und Universitäten liegt. In West Fenway hingegen leben vorwiegend junge Familien und hoch qualifizierte Arbeitskräfte. Rund um den Kenmore Square gibt es viele Unternehmen, aber auch Studentenwohnungen der Boston University.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswert ist insbesondere der Kenmore Square mit seinen bekannten Wahrzeichen (vgl. Foto).
Der Stadtteil ist an den ÖPNV über die Station Ruggles an die Orange Line der MBTA angeschlossen. Außerdem halten die verschiedenen Linien der Green Line an den folgenden Haltestellen:
Die Yawkey Station der Pendlerzugstrecke Framingham-Worcester befindet sich in der Nähe des Fenway Park und Kenmore Square und bietet Pendlern während der Hauptverkehrszeiten weitere Möglichkeiten. Im Stadtteil halten auch diverse Buslinien der MBTA, die Fenway-Kenmore an das Stadtzentrum sowie die benachbarten Städte anbinden.
↑ abAlfred Emanuel Smith: New outlook. Band86. Outlook Pub. Co., New York 1907, OCLC1716420, S.895 (Online in der Google-Buchsuche [abgerufen am 16. April 2012]).
↑William Jackson: Annual report of the Park Department. Hrsg.: City of Boston. Department of Parks. Boston 1912, OCLC6980600, S.8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 16. April 2012]).
↑Samuels & Associates. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. März 2012; abgerufen am 16. April 2012 (englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.samuelsre.com