Der Ort liegt auf 380 m Höhe in der Nähe des Mont Ventoux und wird von der Ouvèze und deren Zufluss Toulourenc bewässert. Das Gemeindegebiet gehört zum Regionalen Naturpark Mont-Ventoux. Das Klima ist mediterran geprägt, allerdings ist Faucon stark dem kalten Fallwind Mistral ausgesetzt, welcher während 120–160 Tagen im Jahr mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 90 km/h bläst und die statistische Jahrestemperatur senkt. Ohne Wind kann es im Sommer sehr heiß werden; der lokale Rekord wurde im August 2003 mit 42,6 °C gemessen. Die Hauptniederschläge fallen im Herbst an und auch im Frühling ist mit etwas Regen zu rechnen; Winter und Sommer gelten dagegen als trocken.
Geschichte
Faucon ist ein französischer Trivialname für den Greifvogel Falke. Der Ort wurde im 19. Jahrhundert auch Petit-Paris (‚Klein-Paris‘) genannt.[1] Der Grund dafür ist unbekannt.
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Die Gegend war bereits während der Jungsteinzeit besiedelt. Davon zeugen Feuersteine und feingearbeitete Messerklingen, die im Weiler Beaupasset gefunden wurden. Im Vallon de Gournier wurden auch Töpferwaren aus jener Zeit ausgegraben.
Eine Pfarrei die dem Saint-Pierre gewidmet war, wird erstmals 1120 erwähnt. Der Ort gehörte im 12. und 13. Jahrhundert zum Lehen der Herzöge von Poitiers und Toulouse, bis er 1274 in den Besitz von Papst Gregor X. überging. 1565 kauften die Einwohner ihr Dorf vom Heiligen Stuhl zurück. Faucon gehört seit der Bildung des Départements Vaucluse 1793 zu Frankreich.
Erste Zeugnisse von Weinbau, der bis heute für das Dorf eine wichtige Rolle spielt, datieren aus dem Jahr 1420.
Um das Jahr 1800 zählte der Ort rund 500 Einwohner und Einwohnerinnen.[2] Im 19. Jahrhundert wurde in Faucon neben Wein auch Getreide angebaut und Obstbau betrieben.[1]
Wappen
Wappenbeschreibung: Ein güldener Falke auf azurblauem Grund posierend auf einem güldenen Mauerwerk mit drei Zinnen; das Ganze im Innenbord mit fünf güldenen Besants umgeben; davon drei im Haupt und zwei auf jeder Flanke; im roten Schildhaupt zwei gekreuzte Schlüssel, einer aus Gold und der andere aus Silber.[3]
Die Ruinen einer Kirche, die dem Heiligen Georg geweiht war, liegen etwas außerhalb des Dorfkerns. Die Glocken wurden während der Abbrucharbeiten geborgen und man glaubt, dass eine davon im Glockenturm der Gemeinde eingebaut ist.[1]
Die französische RomancièreViolette Leduc (1907–1972) kaufte in Faucon ein Haus und renovierte es. 1972 starb sie dort an Brustkrebs.
Einzelnachweise
↑ abcJules Courtet: Dictionnaire géographique, géologique, historique, archéologique et biographique du département du Vaucluse. Typographie de Bonnet fils, Avignon, 1857, S. 159 f.