De Saulcy studierte ab 1826 an der École polytechnique. Er setzte seine Studien in der École d'application de l'artillerie et du génie (Artillerie- und Ingenieursschule) in Metz fort. Er wurde Artillerieoffizier, dann Hauptmann und schließlich Lehrer für Maschinenbau und Mechanik an der Kadettenanstalt.
Saulcy erlangte Bekanntheit auf den Gebieten der Numismatik und der Archäologe. 1842 wurde er Mitglied der Académie des inscriptions et belles-lettres (Akademie der Inschriften und Literatur).
Bei einem Besuch des Herzog von OrléansLouis-Philippe I. erhielt er die Stelle eines Konservators am Musée de l’Artillerie (Artilleriemuseum) in Paris.
Danach kehrte er nach Frankreich zurück und setzte seine numismatischen und archäologischen Arbeiten fort.
Über die Ergebnisse seiner Forschungen publizierte er mehrere Bücher.[1][2][3][4]
Interessen
Insektenkunde
Schon 1819 im Alter von 12 Jahren begann Saulcy sich unter Anleitung von Louis Jérôme Reiche (1799–1890) mit der Insektenkunde, speziell mit der Käferkunde zu beschäftigen.
Zusammen mit seinem Bruder Ernest legte er eine umfangreiche Sammlung von Käfern der Umgebung von Lille an.
Diese Tätigkeit fand ein Ende, als die beiden Brüder auf die École polytechnique kamen.
Während Saulcy Konservator am Musée de l’Artillerie war, unternahm er wissenschaftliche Exkursionen nach Südfrankreich und in die Pyrenäen, wo er weitere Käferarten beschrieb.
Schließlich auf seiner Reise im Jahr 1850 auf den Peloponnes, nach Palästina und an die Küste des Toten Meeres und deren Umgebung beschrieb er mehr als 50.000 Käfer.
Aus diesen Beschreibungen veröffentlichte Reiche 261 Spezies zusammen mit vielen Zeichnungen in den Jahren 1855 und 1858 in den Annalen der Société entomologique de France.
Nach seiner Reise im Jahr 1856 nach Grönland, Island und auf die Färöer zusammen mit Prinz Napoléon veröffentlichte Saulcy 1857 weitere Berichte über interessante Käfer, die ihm auf dieser Reise begegnet waren. Die Beschreibungen weiterer Käfer von Saulcys Reise im Jahr 1869 nach Syrien wurden von dessen Sohn veröffentlicht.
Insgesamt hat Saulcy mehr als 300 neue Spezies beschrieben, darunter
Bereits von Kindheit und Jugend an interessierte sich Saulcy für Münzen, legte schon zu dieser Zeit eine Sammlung an und erwarb vertiefte Kenntnisse auf diesem Gebiet.
Für sein Essai sur la classification des suites monétaires byzantines wurde ihm 1836 ein Akademie-Preis verliehen.
Es folgten Arbeiten über die Münzen der Kreuzfahrer, sowie über spanische, französische, lothringische, gallische, punische, jüdische, arabische und seleukidische Münzen.
Im Gehinnomtal grub er ein Grabmal⊙31.7885235.22919 und einen Sarkophag aus, von dem er behauptete, es sei das Grab König Davids.[7]
Der Sarkophag befindet sich heute im Louvre.
Saulcy kennzeichnete den Tell es-Sultan⊙31.87171935.444564 bei Jericho als Ort einer alten Stadt.
Saulcys Datierungen seiner Ausgrabungen halten teilweise neueren Erkenntnissen der Archäologie nicht stand.
Dennoch ist deren Bedeutung bis heute unumstritten.[3][2][1]
Familie
Saulcys Eltern waren Félicien Marie Joseph Caignart de Saulcy (1774–1859) und Marie Rose Suzanne Liaubon (1780–1854). Er hatte einen jüngeren Bruder Ernest (1803–1888).
Saulcy war zweimal verheiratet. Mit seiner ersten Frau Pauline de Brye (1801–1850) war er ab 1832 bis zu ihrem Tod 1850 verheiratet. Das Ehepaar hatte den Sohn Félicien Henry Caignart de Saulcy 1832–1912, Entomologe, spezialisiert auf Käfer.
1852 heiratete Saulcy Charlotte Clotilde Valentine de Billing (1833–1908). Das Ehepaar hatte die Tochter Jacqueline Marie Thérèse (* 1853), verheiratet ab 1874 mit Adrien Dubouays de la Bégassière (1838–1904) Divisionsgeneral, und den Sohn Eugène Louis Napoléon (* 1860), der bereits als Kind starb.[8]
Voyage autour de la Mer Morte et dans les terres bibliques, exécuté de 1850 à 1851, 2 Bände, 1853 Bd. 1 & Bd. 2 bei Google Books
The Dead Sea: Or, Notes and Observations Made During a Journey to Palestine in 1856–7, on M. de Saulcy's Supposed Discovery of the Cities of the Plain zusammen mit Albert Augustus Isaacs, Nabu Press, 2013, ISBN 978-1-287-94193-4
Les Derniers jours de Jérusalem, 1866 online bei Google Books
Histoire d'Hérode, roi des Juifs, zuerst: 1867, Kessinger Pub Co, 2010, ISBN 978-1-166-77675-6, online bei Google Books
Les Ruines de Masada, CreateSpace Independent Publishing Platform, 2017, ISBN 978-1-9762-7688-0
Étude chronologique des livres d'Esdras et de Néhémie, 1868 online bei Google Books
Histoire des Machabées, zuerst: 1880, Hachette Livre – Bnf, 2018, ISBN 978-2-01-617299-5
Sept siècles de l'histoire judaïque, 1874
Dictionaire Des Antiquites Bibliques, zuerst: 18567, Nabu Press, 2012, ISBN 978-1-275-91472-8
Histoire de l'Art Judaïque, 1858
Étude sur la série des rois inscrits à la salle des ancêtres de Touthmès III, Hachette Livre - Bnf, 2018, ISBN 978-2-01-365150-9
Le Musée assyrien du Louvre, CreateSpace Independent Publishing Platform, 2017, ISBN 978-1-9762-7685-9
Recherches Sur L'Emplacement Veritable Du Tombeau D'Helene Reine D'Adiabene (1869), Kessinger Pub Co, 2010, ISBN 978-1-167-37788-4
Lettre à m.le docteur Lepsius sur son article intitulé Ueber die in Philae aufgefundene republikation des dekretes von Rosette und die aegyptischen furschungen [!] des herrn de Saulcy, University of Michigan Library, 1847
L’Étude des hiéroglyphes, CreateSpace Independent Publishing Platform, 2017, ISBN 978-1-9762-7666-8
↑ abcdSalmonsens konversationsleksikon (1915–1930), S. 1012, 1013 online bei runeberg.org. Abgerufen am 28. Juli 2020.
↑ abMeyers Konversationslexikon, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885–1892, S. 349 Digitalisat.
↑ abcAnnales de la Société Entomologique de France 5. Ser. 10, 1880, S. 413–416 online.
↑Entomologische Nachrichten, Bd. 7, 1881, S. 232 Digitalisat.
↑ abMax Küchler: Jerusalem: Ein Handbuch und Studienreiseführer zur Heiligen Stadt. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 978-3-525-50170-2, S. viii, 767.