Evgeny Morozov (belarussischЯўген МарозаўJauhen Marosau; russischЕвгений МорозовJewgeni Morosow; * 1984 in Salihorsk) ist ein belarussischer, in englischer Sprache veröffentlichender Publizist. Er beschäftigt sich mit politischen und sozialen Auswirkungen von Technik.
Er kritisiert die Naivität der Annahme, das Internet sei per se demokratisch und bringe politischen Wandel in autoritäre Staaten. Vielmehr müsse die Lieferung von Überwachungstechnologie an repressive Regimes wie Waffenhandel betrachtet werden.[6]
Morozow ist überzeugt, dass die Pandemie uns in eine düstere Zukunft einer techno-totalitären Überwachung führen wird. Basierend auf dem in seinem Buch »Smarte neue Welt. Digitale Technik und die Freiheit des Menschen« entwickelten Konzept des »Solutionismus« unterscheidet er in »progressive Solutionisten«, die die während der Pandemie geschaffenen Lösungen für eine angemessene Vermittlung von Information zum Wohlverhalten der Menschen einsetzen wollen, und »strafende Solutionisten«, die die riesige geschaffene digitale Infrastruktur nutzen wollen, um unsere täglichen Aktivitäten einzuschränken und Übertretungen zu strafen, um Probleme von Ungleichheit bis zum Klimawandel zu bekämpfen.[7]
Big Data für Alle. Von der Internet-Euphorie zur Reform der elektronischen Infrastruktur. Aus dem Englischen von Bernhard Schmid. In: Lettre International, Nr. 108, Frühjahr 2015, S. 48–55. (zuerst erschienen in: New Left Review, Nr. 91, Januar/Februar 2015 mit dem Titel: „Socialize the Data Centres!“)
↑Evgeny Morozov: A Bath of Continuous Sensations’. Warren Brodey’s Quest for Human Augmentation and Intelligent Environments, 1955-1975. Dissertation. Harvard University, Cambridge, MA 2018 (harvard.edu).