Die Kirche wurde in den Jahren 1896 bis 1897 von Baumeister Alexander Trappen aus Bielefeld im gotischen Stil errichtet und am 1. April 1897 eingeweiht. Mit dem Anwachsen der Gemeinde seit dem 17. Jahrhundert hatte sich die bisherige „alte“ evangelische Kirche unweit des früheren Schlossplatzes aus dem Jahr 1738 als zu klein erwiesen,[1] was den Neubau erforderlich machte.
Die Kirche verfügt über drei Emporen, eine hölzerne Decke sowie eine teilweise historische Innenausstattung, z. B. eine Chorbank aus dem Jahr 1477.[2]
Orgel
2019/20 erhielt die Stadtkirche eine neue Orgel. Es handelt sich dabei um ein Instrument, das 1904 von der Orgelbauwerkstatt Wilhelm Sauer als Opus 915 für die Evangelische Kirche Dorstfeld erbaut und dort Anfang 2017 von der Orgelbaufirma Scheffler abgebaut wurde.
Das von der Stiftung Orgelklang zur „Orgel des Jahres 2019“ gewählte denkmalgeschützte Instrument wurde 2019 bei Scheffler in Brandenburg restauriert und bis Anfang März 2020 in Gronau eingebaut und intoniert.[3][4]
Die Orgel ist nahezu original erhalten und hat 2362 Pfeifen in 40 Registern verteilt auf drei Manuale und Pedal. Dem spätromantischen Orgeltypus entsprechend sind die Manuale nach Lautstärke gestaffelt; die Pfeifen des III. Manuals befinden sich in einem Schwellkasten. Die Register und Koppeln sind rechts und links der Manuale als Wippschalter ausgeführt. Die Orgel besitzt Kegelladen und pneumatische Trakturen.[5]
I. Manual C–g3
01.
Principal
16′
02.
Principal
08′
03.
Flûte harmonique * 0
08′
04.
Bourdon
08′
05.
Gemshorn
08′
06.
Gamba
08′
07.
Octave
04′
08.
Rohrflöte
04′
09.
Piccolo *
02′
10.
Rauschquinte II
022⁄3′
11.
Cornett III-IV
022⁄3′
12.
Trompete
08′
II. Manual C–g3
13.
Bourdon
16′0
14.
Principal
08′
15.
Concertflöte * 0
08′
16.
Gedackt
08′
17.
Salicional
08′
18.
Dolce
08′
19.
Praestant
04′
20.
Traversflöte *
04′
21.
Mixtur IV
022⁄3′
22.
Cor anglais
08′
III. Schwellwerk C–g3
23.
Lieblich Gedeckt 0
16′0
24.
Geigenprincipal
08′
25.
Soloflöte *
08′
26.
Lieblich Gedeckt
08′
27.
Aeoline
08′
28.
Voix céleste
08′
29.
Fernflöte *
04′
30.
Fugara
04′
31.
Flautino
02′
Pedal C–f1
32.
Principal
16′
33.
Subbass
16′
34.
Violon
16′
35.
Quinte
102⁄3′
36.
Octave
08′
37.
Bassflöte 0
08′
38.
Cello
08′
39.
Octave
04′
40.
Posaune
16′
die mit * gekennzeichneten Register sind überblasend
Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P, Super I/I (Superoktav-Koppel) als Registerwippen und Druckknöpfe, Super I/I nur als Druckknopf
Spielhilfen: Zwei freie und vier feste Kombinationen (p, mf, f, tutti); Absteller für Zungen, Handregister, Walze (alle als Druckknöpfe unterhalb des I. Manuals), Registerschweller mit Anzeiger (rund 0–40 über dem III. Manual) und Schwelltritt für das III. Manual
Von dieser Orgel existiert ein komplettes Sampleset aufgenommen in der Dorstfelder Kirche, sie ist also auch virtuell spielbar.