Vorgängerorganisationen waren die evangelische Tagsatzung und die 1858 entstandene «Schweizerische reformierte Kirchenkonferenz». Eine offizielle konfessionelle Lehre gibt es nicht, die Kirchen sehen sich als «bekenntnisfrei».[2]
Der SEK wurde am 7. September 1920 gegründet. Ort der Gründungsversammlung war das Stadthaus Olten. Mitglieder waren 15 reformierte Kirchen und zwei Diasporaverbände (reformierte Minderheiten in katholischen Kantonen).
1921 wurden die kantonalen Kirchen der Kantone Genf, Neuenburg und Waadt aufgenommen, 1922 die Bischöfliche Methodistenkirche.
1946 gründete der SEK das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Schweiz (HEKS).
1959 trat der SEK der Konferenz Europäischer Kirchen bei.
1973 wurde eine Erklärung der gegenseitigen Anerkennung der Taufe zwischen dem SEK, der Schweizer Bischofskonferenz und der Christkatholischen Kirche unterzeichnet.[3]
2018 beschloss der «Schweizerische Evangelische Kirchenbund», sich per Anfang 2020 als Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS) neu zu organisieren und sich eine entsprechende Verfassung zu geben.[4][5]
An der Rechtsform hat sich damit nichts geändert, die EKS ist dieselbe juristische Person wie der SEK, rechtlich handelt es sich um eine Änderung des Vereinsnamens verbunden mit einer Statutenrevision. Die Vereinsstatuten werden vereinsintern als „Verfassung“ bezeichnet, die Mitgliederversammlung als „Synode“.[6]
Im August 2019 befürwortete der SEK die zivilrechtliche Trauung gleichgeschlechtlicher Paare.[7]
Am 27. Mai 2020 trat Ratspräsident Gottfried Locher zurück im Zusammenhang mit einer Beschwerde, zu deren Inhalt «aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes» keine weiteren Angaben gemacht wurden; ob die Vorwürfe mit einer Strafklage einhergingen, wurde ebenfalls nicht kommuniziert.[8] Die NZZ berichtete über «amouröse Verstrickungen» Lochers.[9]
Organe
Rat
Der Rat ist das Exekutivorgan des EKS und wird durch den Präsidenten geführt. In der Regel treffen sich die sieben Mitglieder (bis 2010 neun Mitglieder) des Rats einmal im Monat zu einer zweitägigen Sitzung in Bern.
Aktuelle Ratsmitglieder sind (Stand 15. Januar 2024), in Klammer (Kantonal-)Kirche:
Die Synode (bis 2019 Abgeordnetenversammlung) ist das Parlament (Legislative) der EKS. Sie tritt zwei Mal pro Jahr zusammen, im Juni als Gast einer Mitgliedkirche, im November in Bern. Die Mitgliedkirchen sind mit rund 80 Synodalen vertreten, die Diakonie- und die Frauenkonferenz stellen je zwei Delegierte mit Rede- und Antragsrecht.
Die Synode wählt das Präsidium und die Mitglieder des Rates, nimmt den Jahresbericht entgegen und beschliesst über Budget und Jahresrechnung. Sie kann dem Rat auf dem Weg von Motionen und Postulaten Aufträge erteilen, über Interpellationen Auskünfte verlangen und in Resolutionen ihre Haltung zu aktuellen Fragen zum Ausdruck bringen.
Geschäftsstelle
Die Geschäftsstelle am Sulgenauweg 26 in Bern beschäftigt rund 35 Personen in den Bereichen:[10]
Theologie und Ethik
Kirchenbeziehungen
Aussenbeziehungen und Werke
Kommunikation
Zentrale Dienste
Geleitet wird sie seit dem Februar 2016 von Hella Hoppe.[11]
Das Gebiet der Schweiz gliedert sich in 24 reformierten Kantonalkirchen. Als weiteres Mitglied der EKS ist die Evangelisch-methodistischen Kirche nicht auf ein Kantonsgebiet beschränkt, sondern umfasst in der Schweiz rund 100 Standorte.[13]