Ethel Ennis trat schon während ihrer Schulzeit als Pianistin auf; Anfang der 1950er Jahre begann sie eine Karriere als Sängerin. 1955 erschien ihr Debütalbum Lullabies for Losers auf dem Label Jubilee,[1] gefolgt von dem Album Change of Scenery, das 1957 auf Capitol veröffentlicht wurde. Nach einer ausgedehnten Europa-Tournee mit der Benny Goodman All-Stars Band kehrte Ennis nach Baltimore zurück, um fortan dort zu arbeiten; in den nächsten Jahren trat sie nur noch selten außerhalb ihrer Heimatstadt auf. 1958 nahm sie noch das Album Have You Forgotten? auf; danach entstanden sechs Jahre keine neuen Aufnahmen von Ennis.
1967 sang Ethel Ennis den Titelsong für die Fernsehsendung Frankensteins Monster-Party. Nach längerer Pause nahm sie 1973 für BASF10 Sides of Ethel Ennis auf; Ende des Jahres sang sie bei der Re-Inaugurationsfeier von Richard Nixon; sie trat auch im Weißen Haus für Jimmy Carter auf. Ende der 1970er Jahre war sie Baltimores Kultur-Botschafterin und trat mit einem Programm aus chinesischen Folksongs in Baltimores Partnerstadt Xiamen auf. 1980 erschien ein Livealbum; danach nahm sie erst wieder 1993 ein Standards-Album und 1998 das Album If Women Ruled the World auf. In den 1980er Jahren eröffnete Ethel Ennis mit ihrem Ehemann, dem Autor Earl Arnett, einen eigenen Musikclub, Ethel’s Place. 1988 verkaufte sie den Club und arbeitete wieder vorwiegend als Sängerin.
1999 gastierte sie in Bonn bei einer Veranstaltung des U.S. Information Service und der Botschaft der Vereinigten Staaten.
Frank Sinatra nannte sie “my kind of singer.”[2] Ein Kritiker im Downbeat schrieb über Ethel Ennis: „Ihre Stimme springt tief, sie verströmt die Persönlichkeit einer klugen Frau, die viele Leben gelebt hat.“[3]
Populäre Titel von Ethel Ennis in den 1960ern waren The Moon Was Yellow (And The Night Was Young); Say It Ain’t So, Joe und I’ve Got that Feeling.