Das Geschlecht wird im Jahre 1141 mit Heinrich von Eschwege erstmals urkundlich erwähnt.[2] Heinrich war Kanzler des Grafen Siegfried von Boyneburg-Northeim. Die ununterbrochen dokumentierte Stammreihe der Familie beginnt mit dem Ritter Johann de Eschwege, der von 1314 bis 1370 in Urkunden genannt wird.[3] Die Schreibweise des Geschlechtsnamens variiert und wurde auch Aschinwege, Eschinwege und Eschwe geschrieben.[4]
Ausbreitung
Angehörige der Familie waren schon früh im Werragebiet zu Aue und Reichenbach begütert. Später konnten auch Besitzungen in Thüringen erworben werden, unter anderem zu Kammerforst. In der Grafschaft Henneberg war Roßdorf zeitweise in Familienbesitz der Herren von Eschwege.[4]
Hans und Orban von Aschinwege treten 1425 urkundlich auf. 1463 wurden Johann und Härtung von Eschwege von Landgraf Ludwig II. mit den Gütern belehnt, die ihr Schwager Apel Appe innegehabt hatte, darunter zwei Drittel des Dorfs und Gerichts Ottersbach. Curt von Eschwege trug 1584 während der Exequien des letzten Fürstgrafen Georg Ernst von Henneberg das Hennebergische Wappen. Vom Beginn des 16. Jahrhunderts bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts waren die Herren von Eschwege Mitglieder der Reichsritterschaft im Ritterkanton Rhön-Werra des Fränkischen Ritterkreises.[5] Mitte des 19. Jahrhunderts lag der Hauptgrundbesitz vor allem im Kurfürstentum Hessen sowie, als Lehnsbesitz, im Königreich Hannover. Dort war Rudolph Friedrich Carl von Eschwege 1848 Leutnant im königlich-hannoverischen Garde du Corps.[4] Der königlich sächsischeMajor Curt von Eschwege erhielt am 5. März 1912 eine Eintragung in das königlich sächsische Adelsbuch unter der Nummer 392.[3]
Wappen
Das Wappen ist von Rot und Silber gespalten. Auf dem Helm mit rot-silbernen Helmdecken ein von Rot und Silber gespaltenes Spornrad an einem von Rot und Silber gespaltenen Spickel.[3]
Bekannte Familienmitglieder
Carl von Eschwege (* 1789; † 1857), deutscher Kammerherr und Politiker
Christian von Eschwege (* 1793; † Juli 1821), Leutnant und letzter Totenritter (schwarzer Ritter) für das Haus Hessen bei der Beisetzung des Kurfürsten Wilhelm I. von Hessen-Kassel
Ernst Heinrich Kneschke: Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien. Band 1, T.O. Weigel, Leipzig 1855; Seite 143–144; (Digitalisat)
↑Christian Ludwig Scheidt: Origines Guelficae. Band IV, Seite 523 bzw. Otto Dobenecker: Regesta diplomatica necnon epistolaria historiae Thuringiae. I. Nr. 1432
↑Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 174.