Hahn ist bekannt als Entdecker des Spin-Echos[3], das z. B. ganz wesentlich in der Magnetresonanztomographie (MRT) verwendet wird. Die Antwortsignale nach einer Reihe zeitlich abgestimmter NMR-Hochfrequenz-Impulse mit wohldefiniertem Phasenverhältnis liefert Informationen über die Relaxationsphänomene der Kernspins im Festkörper bzw. in der Flüssigkeit und damit über die Umgebung der Kernspins. Ab den 1960er Jahren betrieb er auch Forschungen zur Laserspektroskopie, wo er mit seinem Studenten Samuel L. McCall selbstinduzierte Transparenz entdeckte,[4] ein nichtlinearer Effekt (Soliton-Phänomen), der z. B. bei Experimenten zur „Verlangsamung des Lichts“ eingesetzt wurde.
In den 1950er Jahren arbeitete er auch für die wissenschaftliche Berater-Firma Harold Lyons, an der auch Theodore Maiman, den er zur Firma brachte, an seinem Rubidium-Laser arbeitete.
Desmond M. S. Bagguley (Hrsg.): Pulsed Magnetic Resonance. NMR, ESR and Optics. A Recognition of Erwin L. Hahn. Oxford University Press, Oxford 1992, ISBN 0-19-853962-2 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
David A. Feinberg: The transformative genius of Erwin Hahn. In: Magnetic Resonance in Medicine. Mai 2016, S.2–9 (ismrm.org – Interview mit Hahn).
Joan Bromberg: Interview. In: Oral History. AIP, 21. August 1986; abgerufen am 9. Februar 2018.
E. L. Hahn. In: Physics History Network. American Institute of Physics (englisch)
Anmerkungen
↑Remembering Erwin Hahn. In: berkeley.edu. 22. September 2016, archiviert vom Original am 10. Februar 2018; abgerufen am 9. Februar 2018.
↑er hatte zwar einen Ruf nach Los Alamos erhalten, gleichzeitig aber geheiratet und deshalb aus Mangel an Unterkünften eine Absage erhalten. In seinen Erinnerungen (Oral History Interview, Niels Bohr Institut) erwähnt er auch, das ein Kommilitone aus Purdue, Harry Dahglian, erstes Opfer des Kernwaffen-Forschungsprojekts wurde, nach Verstrahlung bei ungeschützten Experimenten mit Plutonium.
↑Hahn und McCall: Self-Induced Transparency by Pulsed Coherent Light. In: Physical Review Letters. Band 18, 1967, S. 908–911. Zunächst entdeckten sie das Phänomen in einer Computer-Berechnung. Wie er in seinem Oral History Interview bemerkt, kam die Idee, Techniken und Konzepte wie die der Bloch-Gleichungen aus der NMR in den Laserbereich zu übertragen aus der Lektüre des Aufsatzes von Richard Feynman (mit Hellwarth, Vernon Geometrical representation of the Schrödinger equation for solving maser problems, Journal of Applied Physics Bd. 28, 1957, S. 49) die die Analogie quantenmechanischer Zweizustandssysteme betonten. Der Vorläufer des Lasers war z. B. der Maser im Mikrowellenbereich, aber auch viele Laserspektroskopie-Techniken hatten nach Hahn Analoga in früheren NMR Experimenten.