Studienreisen führten Witt u. a. 1924 nach Italien und 1932 nach Paris, Spanien und Marokko. Er war Mitglied der KPD und der Assoziation revolutionärer bildender Künstler (ASSO). Er entwarf für die KPD u. a. politische Plakate.
Die vorliegenden Informationen geben zur Lage und Haltung Witts in der Zeit des Nationalsozialismus ein widersprüchliches Bild. Er war Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste und an einer Anzahl von Ausstellungen beteiligt. 1937 wurden in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ aus der Hamburger Kunsthalle sein Tafelbild „Zirkusszene“ und sein Aquarell „Schachspieler in Oran“ beschlagnahmt und vernichtet. 1938 unternahm er eine achtmonatige Reise nach Paris zu Arnold Fiedler. Er wollte eigentlich im Exil bleiben und Kontakt zur Résistance knüpfen, kehrte dann aber doch zurück. Nach seiner Rückkehr wurde er 1938 aufgrund eines Kontakts zu einer Jüdin für zehn Tage im KZ Fuhlsbüttel inhaftiert.
1939 bezog er ein Atelier in der Villa Ohlendorff, das im Juni 1943 bei der Bombardierung Hamburgs zerstört wurde.
Nach dem Krieg trat Witt dem Deutschen Künstlerbund bei. 1945 war er Mitbegründer der „Gruppe von 1945“ sowie 1946 der genossenschaftlichen Künstlervereinigung „Der Baukreis“. Neben seiner freiberuflichen Tätigkeit als Maler übernahm er in Hamburg verschiedene Lehrtätigkeiten und Aufträge für Kunst am Bau, darunter Glasfriese, Fenster, Wandbilder etc.
Ernst Witt wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt. Die Grabstätte im Planquadrat AG 18 liegt westlich von Kapelle 7.
Werke (Auswahl)
Zwangsarbeiter in Kirkenes (Gouache, 23,5 × 33 cm, vor 1945; Sammlung Maike Bruhns)