Ermenegildo Carlo Donadini (* 8. Oktober1876 in Wien; † 5. November1955 in Dresden; vollständiger Name: Ermenegildo Carlo Giovanni Donadini) war ein österreichisch-deutscher Maler und Restaurator. Eines seiner berühmten Werke, das Gemälde „Eliasfriedhof in Dresden“, ist im Besitz der Staatliche Kunstsammlungen Dresden / Galerie Neue Meister.[1] Signiert ist das Bild mit „Donadini jr. Dresden“- Donadini Junior Dresden. Carlo Donadini signierte seine Werke auch mit „Donadini Radebeul“ (Ölgemälde „Ruine im Wasser“, „Dresdner Vedute“), „Donadini. jr.“ (Ölgemälde „Kühe“), „Donadini jr. Dresden-Radebeul“ (Gemälde „Fischerboote vor Venedig“) , „Donadini“ (Gemälde „Sala de Ventas“).
Donadini half seinem Vater bei dessen Restaurierungsarbeiten, bis dieser sich 1913 nach seiner Pensionierung in seinem Weinberghaus mit Atelier im Rietzschkegrund von Zitzschewig, einem heutigen Stadtteil von Radebeul, zur Ruhe setzte. Der Vater duldete fortan familiären Besuch nur noch durch seinen Sohn Carlo, da er mit Frau und Töchtern zerstritten war. Dessen Haus wurde museumsartiger Aufbewahrungsort für seine immer größer werdenden Sammlungen, zu deren Themen auch die Verehrung für Napoleon gehörte.
Von 1914 bis 1918 leistete Donadini Kriegsdienst, durch den er 1916 verwundet wurde. 1919 gründete er den Bund kriegsbeschädigter bildender Künstler, dessen ehrenamtlicher Vorsitzender er war. Um 1920 entstanden zahlreiche Karikaturen/Tierdarstellungen/Burgenbilder, meist auf Postkarten/Ansichtskarte/Scherzkarten/Künstlerkarten veröffentlicht.[3][4]
In den 1920er Jahren unternahm Donadini jährlich ausgedehnte Studienreisen nach Bad Aibling, Garmisch-Partenkirchen, Berchtesgaden, Oberbayern, Tirol und Italien, wo er sich der Landschafts- und Architekturmalerei widmete. Zu jener Zeit wohnte er in Dresden auf der Ostra-Allee.
Von 1928 bis 1934 unternahm er im Auftrag des Deutsch-Italienischen Instituts für Meeresbiologie in Rovigno d’Istria sowie der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft Berlin eine Forschungsreise auf dem Mittelmeer zur Bestimmung der Zugstraßen von Thunfischen.
Donadini war langjähriger Konservator und Verwalter der Gemäldesammlung der Wettiner auf Schloss Moritzburg. Er malte zahlreiche Porträts von Fürsten sowie auch solche des sächsischen Königs, die als Geschenke an Regimenter vergeben wurden. Weiterhin gibt es von ihm diverse Kirchenansichten insbesondere aus Breslau und Glogau sowie Tierbilder, Jagdszenen, Pferde- und Sportmotive, Stillleben und Schlachtenbilder. Ab 1940 entstanden zahlreiche Dresdner Stadtansichten.
Zum 1. November 1932 trat Donadini der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.377.690).[5] Er war Pressewart der Gaufachgruppe Bildende Künste.[6] Ein Antrag auf Ausschluss aus der NSDAP wurde im Jahr 1942 abgelehnt.[7]
Lebensabend und Tod
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 lebte Donadini von einer kleinen Rente, die er durch den Verkauf seiner vom Vater geerbten Kunstschätze aufbesserte. Er wurde wie dieser auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden-Friedrichstadt beerdigt.
Auszeichnungen
bronzenen Preismedaille des Sächsischen Ministeriums des Inneren (1898)
↑Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gilbert Lupfer und Thomas Rudert (Hrsg.): Zwischen Macht und Moral. Annäherungen an Hans Posse (1879–1942). Böhlau Verlag, Köln u. a. 2015, ISBN 978-3-412-22424-0, S. 395, 397.
↑Zusammenstellung von Ilse Langer 1984; Spezialkatalog zum Nachlass von Ermenegildo Carlo Donadini; Seite 10: Vita von Ermenegildo Carlo Donadini; PDF-Datei Seite 20; Sächsische Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek Dresden.