Gruners Arbeitsgebiete waren die Verbände, Parteien und politischen Institutionen der Schweiz. Er förderte die Anwendung sozialwissenschaftlicher Ansätze in der schweizerischen Geschichtswissenschaft sowie die Institutionalisierung der Politikwissenschaft in der Schweiz. Er war neben Markus Mattmüller (Basel) und Rudolf Braun (Zürich) einer der Pioniere der Sozialgeschichtsschreibung in der Deutschschweiz.[2] 1977 war er ein Initiator der VOX-Analysen. Gruner verfasste auch Lehrmittel zur Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts und zur schweizerischen Staatskunde.
Gruners Nachlass befindet sich in der Burgerbibliothek Bern.[3] Im Gedenken an ihn wird seit 2018 von den Alumni des Instituts für Politikwissenschaften der Universität Bern der «Erich-Gruner-Preis» verliehen.[4]
Werke (Auswahl)
Das bernische Patriziat und die Regeneration. Lang, Bern 1943 (Dissertation, Universität Bern, 1942).
Die Schweizerische Bundesversammlung 1848–1920. 2 Bände. Francke, Bern 1966.
Junge Schweizer erleben den Zweiten Weltkrieg. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, Bd. 35, 1973, S. 129–176. (Digitalisat).
Die Arbeiter in der Schweiz im 19. Jahrhundert. Soziale Lage, Organisation, Verhältnis zu Arbeitgeber und Staat. Francke, Bern 1968; Nachdruck: Kraus, München 1980.
Die Parteien in der Schweiz. Francke, Bern 1969; 2., neu bearbeitete und erweiterte Auflage 1977.
Die Schweizerische Bundesversammlung 1920–1968. Francke, Bern 1970.
(Hrsg.) Arbeiterschaft und Wirtschaft in der Schweiz, 1880–1914. 3 Bände. Chronos, Zürich 1987/1988.
Beat Junker, Peter Gilg, Richard Reich (Hrsg.): Geschichte und politische Wissenschaft. Festschrift für Erich Gruner zum 60. Geburtstag. Francke, Bern 1975.
Beat Junker: Erich Gruner (1915–2001). In: Berner Zeitschrift für Geschichte. Bd. 63 (2001), H. 4, S. 55 f.