Enemésio Ângelo Lazzaris trat der Ordensgemeinschaft der Söhne der göttlichen Vorsehung (auch: Orioniten) bei, legte die Profess am 27. Oktober 1974 ab und empfing nach seiner theologischen Ausbildung am 26. Juli 1975 die Priesterweihe. Er war Pfarrer der Pfarrei des Heiligen Herzens Jesu in Araguaína, Direktor des Colégio Dom Orione de São Sebastião in Rio de Janeiro und Oberer der Nordprovinz Brasiliens der Kongregation für das kleine Werk der göttlichen Vorsehung.
In der brasilianischen Bischofskonferenz (Conferência Nacional dos Bispos do Brasil, CNBB) war Bischof Lazzaris als ein Vorkämpfer für die Anliegen der Armen und für soziale Gerechtigkeit bekannt. Er war Mitglied der Caritas-Kommission der Bischofskonferenz, der Kommission Justitia et Pax, der Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von sklavereiähnlichen Arbeits- und Ausbeutungsverhältnissen, von 2012 bis 2018 Vorsitzender der Comissão Pastoral da Terra und von 2017 bis 2019 Vorsitzender der Kommission zur Bekämpfung des Menschenhandels.[1] Er engagierte sich vor allem für die Lösung von Agrarkonflikten mit Großgrundbesitzern und reichte offizielle Beschwerden bei der brasilianischen Regierung gegen Sklavenarbeit und Morde an Indianern ein.[2]