Emmanuel Pettavel

Emmanuel Pettavel, auch Emmanuel Petavel-Olliff (* 16. November 1836 in Neuenburg; † 15. November 1910 in Lausanne), war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer.

Leben

Familie

Emmanuel Pettavel entstammte der Neuenburger Familie Pettavel[1], die ursprünglich aus Bôle kam und war der Sohn des Geistlichen und Hochschullehrers Abram-François Pettavel (* 1. April 1791 in Neuenburg; † 14. August 1870 ebenda)[2] und dessen Ehefrau Sophie, Tochter des Anwalts Victor-Théodore Junod; sein Bruder war der Geistliche William Pettavel.

Er war ab dem 2. Mai 1867 mit der Engländerin Suzanne (geb. Olliff) († 12. November 1906) verheiratet[3]; sie hatten mehrere Kinder, von diesen ist namentlich bekannt:

Werdegang

Nachdem Emmanuel Pettavel Theologie an der Akademie Neuenburg (heute: Universität Neuenburg), die 1838 von Friedrich Wilhelm IV. von Preussen, damals Fürst von Neuenburg (siehe auch: Kanton Neuenburg#Geschichte), gegründet worden war, studiert hatte, erfolgte am 3. November 1858[5] seine Ordination.

Er war anfangs Pfarrer in La Chaux-de-Fonds, dort unterrichtete er unter anderem auch den späteren Politiker Numa Droz, später dann in Lignières und von 1863 bis 1866 an der Schweizerkirche[6] in London tätig; dort folgte ihm nach seinem Weggang sein Bruder William im Amt.

1866 gründete er in Paris eine aus Katholiken, Protestanten und Juden bestehende Gesellschaft, die eine überkonfessionelle Bibelübersetzung anstrebte, allerdings scheiterte das Vorhaben, weil sich die katholischen Vertreter zurückzogen, nachdem eine anonyme Pressenotiz gemeldet hatte, Papst Pius IX. sei gegen das Projekt.

Von 1878 bis 1889 war Emmanuel Pettavel als Privatdozent an der Universität Genf tätig; als theologischer Publizist veröffentlichte er zahlreiche Schriften.

Ehrungen und Auszeichnungen

1870 wurde Emmanuel Pettavel durch die Normal School for Coloured Girls (heute: University of the District of Columbia) zum Dr. theol. h. c. ernannt.[7][8]

Mitgliedschaften

Emmanuel Pettavel war ein Mitglied der Londoner Royal Society.

Schriften (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Dunvel Amélie Even, Barbara Erni: Pettavel. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. Dezember 2009, abgerufen am 17. Juni 2021.
  2. Dunvel Amélie Even, Barbara Erni: Abram-François Pettavel. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 11. Januar 2011, abgerufen am 17. Juni 2021.
  3. Cox & Drayton's Ladies’ School. Abgerufen am 18. Juni 2021.
  4. Joseph Ernest Petavel, 1873-1936. In: Obituary Notices of Fellows of the Royal Society. Band 2, Nr. 5, Dezember 1936, ISSN 1479-571X, S. 183–203, doi:10.1098/rsbm.1936.0016 (royalsocietypublishing.org [abgerufen am 18. Juni 2021]).
  5. Pettavel, Emmanuel. In: sngenealogie. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Januar 2022; abgerufen am 18. Juni 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sngenealogie.ch
  6. History & Building. In: Swiss Church in London. Abgerufen am 17. Juni 2021 (amerikanisches Englisch).
  7. Pettavel. In: Historical Dictionary of Switzerland. Abgerufen am 18. Juni 2021.
  8. Le Jura 18. November 1910 Ausgabe 02 — e-newspaperarchives.ch. Abgerufen am 18. Juni 2021.
  9. Edward William Fudge: The Fire That Consumes: A Biblical and Historical Study of the Doctrine of Final Punishment. ISD LLC, 2012, ISBN 978-0-7188-4104-1 (google.com [abgerufen am 18. Juni 2021]).