Von 1991 bis 1995 war Theveßen Politikredakteur im ZDF-Studio Bonn und bis 2001 dann Auslandskorrespondent im ZDF-Studio in Washington, D.C. Er war in den Jahren 2001 und 2002 als Reporter für das Magazin Frontal21 tätig.
Ab 2003 war er Chef vom Dienst der ZDF-Hauptredaktion „Aktuelles“ (u. a. für heute und das heute-journal). Von Juni 2007 bis Februar 2019 war er Leiter der ZDF-Hauptredaktion „Aktuelles“ und stellvertretender Chefredakteur des ZDF.[4] Für das ZDF verantwortete er die dreiteilige DokumentationDie geheimen Staaten von Amerika.[5]
Seit dem 1. März 2019 ist Theveßen Leiter des ZDF-Studios in Washington, D.C. Seine Nachfolge im Amt des stellvertretenden Chefredakteurs übernahm Bettina Schausten, die auch Leiterin der Hauptredaktion Aktuelles des ZDF wurde.[6]
Er bewarb sich 2024 als Nachfolger für den scheidenden WDR-Intendanten Tom Buhrow. Außer ihm standen auch Vernau, Schönenborn und Fuhst dem Rundfunkrat am 27. Juni 2024 zur Wahl. Da im ersten Wahlgang keiner die absolute Mehrheit hatte, wurde ein zweiter Wahlgang zwischen den Bestplatzierten Vernau und Fuhst notwendig. Vernau erhielt im zweiten Wahlgang 36 der 55 Stimmen.[7]
Militärisch kann der Terrorismus nicht besiegt werden, nur ein wirklicher Dialog der Kulturen führt aus der Sackgasse, so das Fazit des Klappentextes.[10] Der Rezensent der Frankfurter Rundschau hebt hervor, dass Theveßen die Anschläge vom 11. September durchaus nicht für so überraschend hält, wie es später dargestellt wurde, sondern dass es Anzeichen und Warnungen genug gab.[11]
Die Effektivität und der Zerstörungswille der Terroristen werde noch immer unterschätzt und gleichzeitig würden die Rechte der Bürger in den westlichen Staaten immer weiter eingeschränkt. Die westlichen Demokratien würden mit dem Problem Terrorismus nicht fertig, aber neue Politikkonzepte seien nicht in Sicht, stellt Florian Peter Kühn fest.[12]
Die Bush-Bilanz (2004)
Die Rezension Hartmut Jennerjahns (Deutschlandradio Berlin) kommt zu der Einschätzung, Theveßen verberge seine Distanz zu Bush nicht, schon der Untertitel sei unmissverständlich: „Wie der US-Präsident sein Land und die Welt betrogen hat.“ Mit vielen Zitaten belege der Autor die inneramerikanische Debatte zur Politik des Präsidenten und den Makel einer fragwürdigen Stimmenauszählung im Bundesstaat Florida. Der Präsident orientiere sich an einer schablonenhaften Sicht von Gut und Böse.[13]
Terroralarm (2005)
Nach der Darstellung des Klappentextes konstatiert Elmar Theveßen, dass die deutsche Politik die tatsächliche Bedrohung unterschätze. Er erörtert Möglichkeiten, potentielle Attentäter aufzuspüren. Dabei tritt er dafür ein, den Dialog zu suchen, statt Muslime auszugrenzen.[14] Bei der Darstellung der Probleme der Bedrohung und der mangelnden Fähigkeiten Deutschlands beim Katastrophenschutz sei der Autor eher in seinem Element als bei der Islamismusanalyse, für die ihm die nötigen religionsgeschichtlichen Kenntnisse fehlten, so der Rezensent der Welt, Martin Riexinger.[15]
Terror in Deutschland (2016)
Im Prolog seines Buches zu den tödlichen Strategien der islamisten (Untertitel) schreibt Theveßen, 9/11 sei eine große Falle gewesen, bei der wir so wie immer gehandelt hätten: „kurzfristig, reflexhaft, berechenbar“: „Wir haben einen Krieg gegen den Terrorismus organisiert, der allein durch Streitkräfte, Nachrichtendienste und Polizei geführt wurde. Dabei haben wir völlig versagt, um die Köpfe und die Herzen derer zu kämpfen, die jetzt die neue Generation eines Terrors ungekannten Ausmaßes sind.“
Im folgenden ersten Kapitel analysiert Theveßen die Ausbreitung des Terrors und die Farce seiner Bekämpfung, danach die zweite Phase der isolierten Anschläge und das Drehbuch des Terrors, das seit vielen Jahren im Internet stehe und eine existentielle Bedrohung für die ganze Welt darstelle.
Das dritte Kapitel widmet sich der Entstehung des Islamismus mit Wissen und Unterstützung der USA, Kapitel vier dem leeren Aktionismus der Behörden, denen die Bedrohung schon lange bekannt gewesen sei.
Im Kapitel „Kampf der Kulturen“ analysiert der Autor die rechtsradikalen Vorurteile gegenüber dem Islam. In dem Kapitel „Die Zukunft positiv gestalten“ entwirft er einen Wechsel der Perspektive von einer „sicherheitsgetriebenen Politik“ zu einer „menschengetriebenen Politik“. Im letzten Kapitel fordert er die Erneuerung der deutschen Sicherheitspolitik.
„...es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Anhänger des IS ihren Krieg über Einzeltaten hinaus in die Straßen deutscher Städte tragen. Höchste Zeit, der Bedrohung neu und anders entgegenzutreten. Dazu bedarf es eines nationalen Konzepts, eingebettet in einen internationalen Masterplan. Unverzichtbare Grundlage dafür sind eine klare Definition nationaler Interessen der Bundesrepublik Deutschland und eine verlässliche Beteiligung an ihrer Durchsetzung.“[18]
Schriften
Schläfer mitten unter uns. Droemer, München 2002; aktualisierte Taschenbuchausgabe: Knaur, München 2004, ISBN 3-426-77730-4.
Die Bush-Bilanz. Wie der US-Präsident sein Land und die Welt betrogen hat. Droemer, München 2004, ISBN 3-426-27327-6.
Terroralarm. Deutschland und die islamistische Bedrohung. Rowohlt Berlin, Berlin 2005, ISBN 3-87134-548-2.
Nine-Eleven. Der Tag, der die Welt veränderte. Propyläen, Berlin 2011, ISBN 978-3-549-07381-0.
Terror in Deutschland. Die tödliche Strategie der Islamisten. Piper, München 2016, ISBN 978-3-492-05803-2.
Die Zerstörung Amerikas: Wie Donald Trump sein Land und die Welt für immer verändert. Piper, München 2020, ISBN 978-3-492-07058-4.
Kampf der Supermächte : Amerika und China auf Konfrontationskurs. Piper, München 2022, ISBN 978-3-492-07300-4.
Literatur
„Elmar Theveßen“, in: Paul Eßer/Torsten Eßer: Viersener Köpfe. Bekannte Bürger(innen) unserer Stadt und ihre Geschichte(n), Kater Verlag, Viersen 2023, ISBN 978-3-944514-21-5, S. 257–258.
↑Elmar Theveßen im Interview: „Wir machen genau das, was der Terrorismus will.“ – Planet Interview. In: Planet Interview. (planet-interview.de [abgerufen am 13. Dezember 2016]).