Mutmaßlich auf Anregung aus den Künstlerkreisen von Düsseldorf besuchte Ruest als eine der ersten Künstlerinnen bereits im Jahr 1908 erstmals den Ort Schwalenberg in Lippe, den sie als Mitglied der entstehenden Schwalenberger Künstlerkolonie dann regelmäßig in den Sommermonaten aufsuchte.[1] So folgte ihr bereits 1909 auf ihre Anregung hin ihr hannoverscher Malerkollege Emil-Werner Baule für Kunstaufenthalte nach Schwalenberg.[1] Bald schon war Ruest mit ihrem langen schwarzen Kleid eine vertraute Gestalt im Straßenbild des Ortes.[1]
In Schwalenberg schuf Ruest zahlreiche Radierungen, Lithografien, Aquarelle und Ölbilder, die sie anschließend in ihrer Heimatstadt Hannover ausstellte. So trug sie ihren Teil dazu bei, das lippische Schwalenberg in Künstlerkreisen bekanntzumachen. Einige ihrer Bilder waren 1911 und 1912 zudem auf der Großen Berliner Kunstausstellung ausgestellt.[1] Die von der Frauenrechtlerin Hedwig Heyl und anderen herausgegebene Begleitschrift zu der von Kaiserin Auguste Viktoria protegierte Ausstellung „Die Frau in Haus und Beruf“ 1912 in Berlin in den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten listete „Else Rüst“ unter der Adresse Sedanstraße 19 in Hannover.[2]
Sie starb wenig später durch die Luftangriffe auf Hannover, bei dem großen Angriff mit Fliegerbomben am 28. März 1945. Dabei wurde mutmaßlich auch der Großteil ihrer Bilder zerstört.[1]
Bekannte Werke (Auswahl)
David Rüst: Beiträge zur Kenntniss der fossilen Radiolarien aus Gesteinen der Kreide. In: Karl Alfred von Zittel (Hrsg.): Palaeontographica. Beiträge zur Naturgeschichte der Vorwelt. Band34 (1887–1888), Fünfte bis sechste Lieferung. Theodor Fischer, Kassel Mai 1888, S.181–214, Tafel XXII–XXIX (Textarchiv – Internet Archive – Abbildung ihrer Zeichnungen).
↑ abcdefghiFrank Jahnke: Elisabeth Ruest (1861–1945) auf der Seite malerkolonie-schwalenberg.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 28. April 2019.
↑ abHedwig Heyl et al.: Ausstellung „Die Frau in Haus und Beruf“ unter dem allerhöchsten Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin. Berlin, 24. Februar bis 24. März 1912, Ausstellungshallen am Zoologischen Garten. Berlin: Druck und Verlag von Rudolf Mosse, 1912, S. 28 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abcDavid Rüst: Beiträge zur Kenntniss der fossilen Radiolarien aus Gesteinen der Kreide. In: Karl Alfred von Zittel (Hrsg.): Palaeontographica. Beiträge zur Naturgeschichte der Vorwelt. Band34 (1887–1888), Fünfte bis sechste Lieferung. Theodor Fischer, Kassel Mai 1888, S.181–214 und Tafel XXII–XXIX, hier S. 186 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Vergleiche das Adreßbuch der königlichen Haupt- und Residenzstadt Hannover auf das Jahr 1862, I. Abtheilung: Adress- und Wohnungsanzeiger, Alphabetischer Verzeichniß der Einwohner. S. 260 (dfg-viewer.de).
↑Annuaire géologique universel. Band 9, Comptoir géologique de Paris, 1894, S. 926 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Vergleiche das Adressbuch der Stadt Hannover für 1943, I Teil: Haushaltsvorstände, handelsgerichtlich eingetragene Firmen und Gewerbetreibende nach Namen geordnet. S. 465 (dfg-viewer.de).
↑Helmut Zimmermann: Sedanstraße, in ders.: Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 105