Die Titelverteidigerin und 1000-Meter-Olympiasiegerin Miho Takagi nahm nicht an der Sprint-WM teil und startete stattdessen bei der parallel ausgetragenen Mehrkampf-WM, bei der sie die Silbermedaille gewann. Takagis Trainer Johan de Wit kritisierte die gleichzeitige Ansetzung der Weltmeisterschaften durch die Internationale Eislaufunion, weil er die von ihm betreute Athletin in beiden Wettkämpfen als Favoritin sah.[1] Neben Takagi fehlten bei der Sprint-WM weitere prominente Athletinnen: Die früheren Weltmeisterinnen Brittany Bowe und Nao Kodaira verzichteten ebenso wie die 500-Meter-Olympiasiegerin Erin Jackson auf die Reise nach Hamar. Das russische Team um Olga Fatkulina und Angelina Golikowa wurde wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine von der WM-Teilnahme ausgeschlossen.[2]
In Abwesenheit vieler Topathletinnen konzentrierte sich der Wettkampf auf das Duell zwischen den jungen Niederländerinnen Jutta Leerdam und Femke Kok. Kok war in beiden 500-Meter-Rennen die schnellste Läuferin, während Leerdam in beiden 1000-Meter-Rennen die Bestzeiten lief und am Ende den Weltmeistertitel gewann. Der Abstand zwischen beiden Sportlerinnen betrug 0,08 Punkte, während die drittplatzierte Österreicherin Vanessa Herzog bereits mehr als einen Punkt Rückstand hatte. Alle drei Sportlerinnen gewannen ihre jeweils erste Medaille bei Sprintweltmeisterschaften.[3]
Das niederländische Team um die beiden Erstplatzierten des Sprintmehrkampfes Jutta Leerdam und Femke Kok sowie Dione Voskamp gewann den Teamsprint vor dem polnischen Trio. Insgesamt traten drei Teams zum Wettkampf an, die Norwegerinnen komplettierten das Feld und belegten den Bronzerang.
Nach dem ersten Tag führte Dubreuil mit der schnellsten Zeit im ersten 500-Meter-Rennen und der drittbesten Zeit im ersten 1000-Meter-Rennen das Klassement vor dem 1000-Meter-Olympiasieger Thomas Krol an. Am Morgen des zweiten Wettkampftages wurde Dubreuil positiv auf COVID-19 getestet und stieg aus dem Wettbewerb aus.[5] Krol übernahm die Spitze der Gesamtwertung, die er im zweiten 500-Meter-Rennen zwischenzeitlich an seinen niederländischen Landsmann Kai Verbij verlor, im abschließenden 1000-Meter-Rennen aber erneut zurückholte. Krol gewann damit seinen ersten Sprint-Weltmeistertitel und sprach nach dem Wettkampf von „gemischten Gefühlen“: Er wolle nicht zu euphorisch feiern, weil Dubreuil am Vortag seine Stärke gezeigt habe und ihm der erzwungene Rückzug des Kanadiers Leid tue.[3] Die Bronzemedaille hinter Krol und Verbij gewann Håvard Holmefjord Lorentzen.
Das norwegische Trio um Bjørn Magnussen, Henrik Fagerli Rukke und Håvard Holmefjord Lorentzen gewann vor heimischer Kulisse die Goldmedaille im Teamsprint. Die zweit- und drittplatzierten Teams aus Polen und den Niederlanden trennte lediglich eine Hundertstelsekunde.