Insgesamt war das Feld um fünf Teilnehmer größer als 1931. Ein Großteil der WM-Starter hatte bereits an den olympischen Wettkämpfen zwei Wochen zuvor teilgenommen, darunter alle Athleten der norwegischen beziehungsweise der japanischen Mannschaft.
Wettkampf
Die Mehrkampf-Weltmeisterschaft fand zwei Wochen nach den olympischen Eisschnelllaufrennen von Lake Placid auf der gleichen Bahn statt und somit erstmals in ihrer Geschichte in Nordamerika. Die olympischen Wettbewerbe waren im Massenstart ausgetragen worden, während die Athleten bei der Weltmeisterschaft (wie bei allen übrigen Eisschnelllauf-Großereignissen) im paarweisen Lauf gegen die Uhr antraten. Der in Amerika verbreitete Massenstartmodus hatte bei den europäischen Teilnehmern zu Unmut geführt, der vorjährige Weltmeister Clas Thunberg war unter anderem aus diesem Grund nicht in die Vereinigten Staaten gereist.[1] Bei Olympia hatten die US-amerikanischen Athleten Jack Shea und Irving Jaffee jeweils zwei Wettkämpfe gewonnen. Nur zwei von zwölf vergebenen Medaillen waren an die europäischen Teilnehmer gegangen: jeweils einmal Silber an Bernt Evensen und Ivar Ballangrud, die zudem bei der letzten Weltmeisterschaft die Plätze zwei und drei hinter Thunberg belegt hatten. Ballangrud war bereits 1926 Mehrkampfweltmeister geworden, Evensen 1927.
Bei der Weltmeisterschaft, die im den Europäern vertrauteren Modus stattfand, traten weder Shea noch Jaffee an. Ivar Ballangrud zeigte sich darüber in seiner 1949 erschienenen Autobiographie enttäuscht: Das sei „wohl kaum fair von ihnen“ (im Original: „vel neppe fair av dem“) gewesen.[2] In Abwesenheit der beiden erfolgreichsten US-Starter prägten die Norweger – als einziges europäisches Team mit mehreren Athleten vertreten – die Weltmeisterschaft: Håkon Pedersen gewann auf der 500-Meter-Strecke, Ivar Ballangrud auf den drei längeren Distanzen. Ballangrud war dabei teils deutlich schneller als die Olympiasieger Shea und Jaffee über 1500, 5000 und 10.000 Meter und stellte jeweils Bahnrekorde auf. Die Ränge zwei und drei nahmen mit Michael Staksrud und Bernt Evensen zwei weitere Norweger ein. Auf Rang vier war Herbert Taylor der beste US-Amerikaner.
↑Ture Widlund: Olympic Speed Skating Lake Placid 1932. In: International Society of Olympic Historians (Hrsg.): Journal of Olympic History. Heft 11/1, Januar 2003. Seite 44–54. Als PDF verfügbar.
↑Ivar Ballangrud: Veien opp til gullstolen. Aschehoug, Oslo 1949. Seite 67.