Bisher nur teilweise erforschte alemannische Reihengräber am Kirnachufer am Nordrand des Dorfes weisen auf eine erste Besiedlung der Gegend in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts hin. Unter den dort ergrabenen Funden ist eine silberplattierte Hauptriemenzunge eines Männergürtels mit der lateinischen Aufschrift „DEVS IN ADIVTARIVM TVO INTE“, die auf ein bereits zu dieser Zeit bestehendes christliches Bekenntnis der Siedler hinweisen. An weiteren Funden sind eine vergoldete Scheibenfibel, bronzene Ohrringe und reich verzierte Lanzenspitzen zu nennen. Die erste urkundliche Erwähnung findet Ebenhofen als Hebenhofen in der Bulle von Papst Gregor IX. im Jahre 1239 unter den Besitzungen des Klosters Irsee. Später wurde das Dorf meist Hewen- und Haebenhofen benannt. 1334 war Ebenhofen ein Bestandteil der Herrschaft Kemnat.
Das Wasserschloss östlich der Pfarrkirche war von 1415 bis 1497 Sitz der Herren von Rothenstein, die es für 1.500 rheinische Gulden an den im Dienste von Kaiser Maximilian stehenden Konrad Fuchs verkauften. Weitere Schlossherren waren die Adelsfamilien von Döffingen, von Hallweil, von Westernach, von Stücklitsch, von Perfall und zuletzt Joseph Ferdinand Wetzer.
Der Ort fiel im Reichsdeputationshauptschluss 1803 an das Kurfürstentum und spätere Königreich Bayern. Mit dem bayerischen Gemeindeedikt von 1818 wurde die Gemeinde Ebenhofen begründet. Am 1. April 1971 wurde Ebenhofen in die Gemeinde Altdorf eingegliedert.[2] Am 23. Dezember 1976 wurde diese in Biessenhofen umbenannt.[3]
Einwohnerentwicklung
1529 zählte der Ort 37 Häuser. Bis 1809 stieg die Zahl der Häuser auf 66. Heute hat Ebenhofen ca. 1.400 Einwohner.
↑Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2012: Vollständiges Ortslexikon. S. 296.
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.519.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.779.
↑Franz Ludwig Baumann: Geschichte des Allgäus: von den ältesten Zeiten bis zum Beginne des neunzehnten Jahrhunderts. Kösel, Kempten 1894, S.652f. (digitale-sammlungen.de).
↑Franz Ludwig Baumann: Geschichte des Allgäus: von den ältesten Zeiten bis zum Beginne des neunzehnten Jahrhunderts. Kösel, Kempten 1894, S.44, 65, 516f. (digitale-sammlungen.de).
↑ abFranz Ludwig Baumann: Geschichte des Allgäus: von den ältesten Zeiten bis zum Beginne des neunzehnten Jahrhunderts. Kösel, Kempten 1894, S.517 (digitale-sammlungen.de).