Der zweiachsige offene Güterwagen Nummer 89831 wurde von den Belgischen Staatsbahnen (Chemins de fer de l’État belge, abgekürzt EB, auch L’État belge) 1904 für Testzwecke angeschafft.[1]
Um die für Selbstentladung eingerichteten Güterwagen in Zeiten, wo die Massentransporte aussetzen, auch für den gewöhnlichen Gütertransport wirtschaftlich verwenden zu können, war man bestrebt, eine beiden Transportbedingungen vollständig gerecht werdende Bauart zu finden.[7]
Ein Flachbodenschnellentlader hatte, wie der Name schon verrät, einen normalen horizontalen festen Wagenboden, wie ein gewöhnlicher offener Güterwagen. Somit war nur eine teilweise Selbstentleerung durch seitliche Klappen in den Wagenwänden jeweils links und rechts der Mitteltüren und durch Bodenklappen möglich. An den Bodenklappen befand sich zusätzlich ein Gleitblech, das die Klappen beim Öffnen verlängerte und somit ein Verschütten der Gleise verhinderte. Alle Klappen standen miteinander in Verbindung und wurden durch einen am Wagenende angebrachten Hebel betätigt. Da sich ein Teil des Wageninhaltes somit nicht selbsttätig entleerte, musste der verbleibende Rest in der Mitte des Wagens durch Nachschaufeln entfernt werden. Mit dieser Technik konnte die Entladezeit wesentlich verkürzt und die Kosten um die Hälfte gesenkt werden.[8][9][10]
Letztendlich entschied man sich bei den EB zum Einsatz von wirklichen Selbstentladewagen. Über den weiteren Einsatz und Verbleib dieses Wagens ist nichts bekannt.
Einzelnachweise
↑Ir. J. Vandenberghen: Le matériel à marchandises. Hrsg.: SNCB Department Matériel. 1985, S.48, 206 (französisch).
↑Georg von Hanffstengel: Die Förderung von Massengütern: II. Band: Förderer für Einzellasten. Springer-Verlag, Berlin 1915, S.10 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Kaiserliches Patentamt (Hrsg.): Auszüge aus den Patentschriften. Band25. Berlin 1904, S.1831.
↑Ir. J. Vandenberghen: Le matériel à marchandises. Hrsg.: SNCB Department Matériel. 1985, S.206 (französisch).
↑Glasers Annalen für Gewerbe und Bauwesen. Band59, 1. August 1906, S.56 (eingeschränkte Vorschau archive.org).
↑Gustave Drèze: Le Livre d’or de l’Exposition universelle et internationale de 1905: histoire complète de l’Exposition de Liége. Hrsg.: Impr. Aug. Bénard. 1905, S.649 (französisch, archive.org).