Kaplewo liegt im Westen der Woiwodschaft Ermland-Masuren, acht Kilometer südlich der Kreisstadt Ostróda (deutschOsterode in Ostpreußen) und ist über Nebenstraßen zu erreichen. Der Standort der Kirche befindet sich in der Dorfmitte auf der Seeseite der Hauptstraße.
Kirchengebäude
Schon Mitte des 14. Jahrhunderts dürfte in Kraplau eine Kirche gestanden haben, wird in dieser Zeit doch ein Pfarrer im Dorf genannt.[1] Um 1700 wurde vom Neubau einer Kirche gesprochen.
Die Kirche hat keinen Glockenturm. Die beiden Glocken aus den Jahren 1670 und 1708 hängen in einem freistehenden Glockenstuhl mit einer Vorrichtung zum Läuten per Hand.[1]
Zur Ausstattung gehören auch Porträts der Kraplauer Pfarrer Jacob Radzki und Johann Samuel Poplawski, die sich auch im Museum befinden.[1] Außerdem gibt es noch Wandtafeln mit den Namen der Kriegstoten von 1870/71 und des Ersten Weltkrieges, sowie ein Erinnerungskreuz an den Beginn der Freiheitskriege gegen Napoleon 1813.
Die Gründung der Kirche in Kraplau erfolgte in vorreformatorischer Zeit. Mit dem Einzug der Reformation im Jahre 1525 übernahm die Gemeinde die lutherische Konfession.[3]
Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevölkerung in Kriegsfolge setzten dem Leben der evangelischen Kirchengemeinde zahlenmäßig sehr zu. In den 1950er Jahren gab es Versuche, deren Leben zu reanimieren, die jedoch 1967 aufgegeben wurden. Inzwischen hatte hier die evangelisch-methodistische Kirche Fuß gefasst und das Gotteshaus für sich reklamiert.
An der Kirche Kraplau amtierten als evangelisch (lutherische) Geistliche die Pfarrer:[4]
Friedrich Amende, 1650/1656
Michael Brodowius, bis 1683
Christoph Lange, ab 1683
Martin Feege, 1685–1696
Johann Scubowius, 1697–1723
Johann Lehmann, bis 1705
Johann Barfkowius, 1707–1713
Johann Andreas Poplawski, 1708–1714
Abraham Pawlicki, 1715–1720
Jacob Radzki, 1720–1734
Johann Samuel Poplawski, 1736–1777
Friedrich Jagodzinski, 1778–1799
Ernst Gotthold Wendland, 1800–1808
Ferdinand Gottlieb Schrage, 1809–1810
Christian Thomascik, 1811–1861
Carl Reuter, 1858–1860
Carl Eduard Cludius, 1861–1874
Gustav Adolf Moritz Kob, 1874–1897
Otto Walter Hugo Schnetka, 1897–1912
Paul Link, 1912–1935
Dietrich Glüer, 1935–1945
Evangelisch-methodistisch
Im Herbst 1945 fanden sich im Raum Ostróda(Osterode i. Ostpr.) zahlreiche Angehörige der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) ein.[3] In der Kreisstadt übernahmen sie die dortige evangelische (neue) Stadtkirche, ließen sich nun aber auch in Kraplewo nieder, dessen einheimische Bevölkerung nur noch in ganz geringer Zahl vorhanden war. Im Januar 1946 bildete sich hier eine eigene Pfarrei mit der nunmehr der Hl. Dreifaltigkeit gewidmeten Dorfkirche.
Die Pfarrei Kraplewo gehört zum Bezirk Masuren (polnisch Okręg Mazurski) der Zentralkonferenz Zentral- und Südeuropa der EmK.[7]