Es folgten berufliche Stationen als Kostümassistentin, Gewandmeisterin und Kostümbildnerin in Frankreich, Italien, Belgien und Österreich.[1] Sie war unter anderem Gewandmeisterin bei den Ateliers du Costume, unter der Leitung von Danièle Boutard, in Paris. Ab 1990 erhielt sie freie Engagements als Kostümbildnerin beim Bayerischen Fernsehen für die Dokumentarfilme Die Geschichte der Post und den Französischkurs Bon Courage.
Sie war von 1992 bis 1995 Kostümassistentin bei den Salzburger Festspielen. Von 1993 bis 1996 hatte sie gleichzeitig einen Lehrauftrag für Kostümgeschichte am Mozarteum Salzburg. Von 1995 bis 1999 war sie „Produktionsleiterin Kostüm“ im Bundestheaterverband in Wien für die Staatsoper Wien.[1] In dieser Funktion war sie für die Kostüme des Wiener Staatsopernballetts bei den klassischen Ballettproduktionen verantwortlich; weiters gestaltete sie Kostümentwürfe für moderne Choreografien von Christine Gaigg und Nicolas Musin.[1]
Von 1999[3] bis 2007 war Nicolai als „Leiterin Kostüm und Maske“ für die Kostümabteilung der Salzburger Festspiele verantwortlich.[1][4] In ihrer Funktion als „Leiterin Kostüm und Maske“ gehörte sie zu den insgesamt sieben Hauptabteilungsleitern des Festivals.[5] Sie entwarf Kostüme für Schauspiel, Oper und Ballett. 2006 schuf Nicolai für die Salzburger Festspiele für den Ballett-Abend Mozarts IDOMENEO-CHACONNE zwei Kostüme nach Originalentwürfen aus dem 18. Jahrhundert. Die Kostüme wurden von Nicolai nach historischer Vorlage aus den Derra de Moroda Dance Archives der Universität Salzburg rekonstruiert.[6] Nicolais Kostüme bestimmten die Ästhetik der Produktion und den Dialog von Tanz und Kostüm.[4][7] Weiters entwickelte sie 2006 für die Salzburger Festspiele die Kostüme für die Neuinszenierung von Mozarts Jugendwerken Apollo et Hyacinthus und Die Schuldigkeit des ersten Gebots.[8] Von 2001 bis 2007 hatte sie gleichzeitig einen Lehrauftrag für Kostümgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste in München inne.[1]
2006 war sie für die Gestaltung der Kostüme bei der Wiederaufnahme der Oper Les Troyens an der Pariser Bastille-Oper verantwortlich; sie realisierte die Kostüme nach den Original-Entwürfen von Herbert Wernicke, der die Oper im Jahre 2000 für die Salzburger Festspiele inszeniert hatte.[9]
Dorothea Nicolai war von 2008[2] bis 2012 Kostümdirektorin am Opernhaus Zürich.[1] 2008 gestaltete sie dort die Kostüme für die Uraufführung der KinderoperIm Schatten des Maulbeerbaums von Edward Rushton; Nicolais „stimmige[n] Kostüme“ waren Teil eine[r] mediterrane[n] Idylle, in die die Regisseurin Aglaja Nicolet das Werk versetzte.[10][11][12] Für die Saisoneröffnung des Opernhauses Zürich 2009/2010 schuf Nicolai die Kostüme für die Schweizerische Erstaufführung des SingspielsDer Stein der Weisen oder Die Zauberinsel von Emanuel Schikaneder mit Musik von Mozart, Johann Baptist Henneberg, Benedikt Schack und Franz Xaver Gerl.[13] Außerdem entwarf sie am Opernhaus Zürich die Kostüme bei mehreren Ballettabenden des Ballett Zürich.
Von 2012 bis 2015 war sie „Direktorin Kostüm und Maske“ bei den Salzburger Festspielen, wobei ihr die künstlerische Leitung von ungefähr 80 Garderobern und Gewandmeistern sowie etwa 60 Maskenbildnern oblag.[3][14] Für die Salzburger Festspiele 2013 entwarf sie die Kostüme für eine Inszenierung des Mozart-Singspiels Die Entführung aus dem Serail in einer Fassung für Kinder.
Im Sommersemester 2019 begann sie ihre Tätigkeit als Lehrbeauftragte an der Akademie Mode Design (AMD) in München für „Mode&Kultur“ und „Textile Technology“ (2020–2022).[16] Seit 2021 ist sie als Übersetzerin am Online-Projekt textil trainer der Technischen Universität Chemnitz beteiligt.
Seit 2005 ist Dorothea Nicolai Mitglied und seit 2013 Vorstandsmitglied im Costume Committee des Internationalen Museumsrats (International Council of Museums; ICOM) und Gründungsmitglied der Gesellschaft für Kostümschaffende GTKos.
2024: Die Fledermaus, OHO Operette Hombrechtikon.[26]
Bühnenbilder
2016: Der Barbier von Sevilla, Regie: Tristan Braun, Premiere: Kammeroper München, Schloss Nymphenburg 2016.[27]
Ausstellungen (Auswahl)
17. April – 1. November 2015: Die Kleider der Buhlschaft, Kuratorinnen: Erika Oehring und Dorothea Nicolai. Eine Ausstellung der Residenzgalerie Salzburg im Nordoratorium des DomQuartiers in Kooperation mit den Salzburger Festspielen.[28]
22. Mai – 29. September 2019: Ausdruckstanz und Bauhausbühne, Kestner Museum Hannover: Katalogbeitrag Bewegte Stoffe und Architektur im Raum. Überlegungen zu den Kostümen bei Ausdruckstanz und Bauhausbühne.[29]
2020: Olympisches Museum Lausanne: Kostüm “Spirit”[30] (Eröffnungszeremonie Youth Olympic Games)
↑ abc...und jetzt noch die Flügel! (Memento vom 22. Oktober 2013 im Internet Archive) (PDF; 205 kB) Bericht über die Abteilung „Kostüm und Maske“ bei den Salzburger Festspielen mit biografischen Details zu Dorothea Nicolai; (Offizielle Website des Landes Salzburg; abgerufen am 7. Juli 2013).