Als Donauländer werden jene Staaten bezeichnet, die Anteil am Einzugsgebiet der Donau, dem Donauraum, haben. Speziell Donauanrainerstaaten nennt man diejenigen, die Anrainer der Donau sind, also direkt am Strom liegen.
Im Sinne der Kilometrierung zählt man im Gegensatz zu anderen Strömen (z. B. am Rhein) stromaufwärts, weil die Stromkilometer der Donau so laufen, also von der Mündung (bei Sulina im mittleren Delta in Rumänien) in Richtung Quellen (in Baden-Württemberg bei Donaueschingen).
Zahlreiche weitere Staaten haben Anteile an ihrem Einzugsgebiet (alphabetisch):
Seit der Zeit des römischen Imperiums Grenze, war die Donau bis in das Hochmittelalter Einfallstor in den zentraleuropäischen Raum, von der Völkerwanderung über die Awaren und Magyaren bis zu den Türkenkriegen, sodass die Kulturgrenzen über viele Jahrhunderte donauauf- und abwärts wanderten.
Seit dem 16. Jahrhundert ist die vermehrt deutsche Besiedlung von Teilen Pannoniens, der Batschka und des Banats auf dem Verkehrsweg der Donau erfolgt. Siedler aus dem Raum von Süddeutschland, Österreich und dem Elsass stromabwärts.
In der langen Zeit des Kalten Krieges zwischen der Sowjetunion und der NATO, mit den blockfreien Österreich und Jugoslawien dazwischen, hat die Donau zwar als Verkehrsweg an Bedeutung eingebüßt, ist aber nach Fall des Eisernen Vorhangs nun durch mehrere Faktoren wieder im Aufholen, im Besonderen die sukzessive EU-Erweiterung donauabwärts, günstige Kostenstrukturen im MOEL-Raum und gemeinsame Anliegen des Umweltschutzes.
Schon seit dem Mittelalter sind einzelne Donauländer mehr oder minder lose politische Kooperationen eingegangen. Beispiele dafür sind:
1921 als Internationale Donaukommission (IDK) wiedererrichtet
in den 1920/30er Jahren intensive Bemühungen großer deutscher Kapitalgruppen um den Raum zur Gewinnung von Bodenschätzen und als Export-Zielland, unter dem Etikett „Mitteleuropäischer Wirtschaftstag“ (MWT)
1990 die Arbeitsgemeinschaft Donauländer (ARGE Donauländer, gegründet im Mai d. J. in der österr. Wachau) für die kulturelle und wirtschaftliche Kooperation
ihr Oktober 1998 in Kraft getretenes Leitbild für den Donauraum unter bayerischer Federführung, vor allem zur Entwicklung von Schutzgebieten.