1888 gewann Tschitschagow den Wettbewerb für den Bau des neuen Gebäudes für die Moskauer Stadtduma mit 38 Wettbewerbern.[3] Bei den folgenden Prüfungen wurden Probleme bei den Fundamenten des alten Gebäudes festgestellt, auf denen das neue Gebäude erstellt werden sollte. Auch musste die Zufahrt zum Roten Platz verbreitert werden. Also wurde für die bisherigen Wettbewerber mit den besten Entwürfen ein zweiter Wettbewerb ausgeschrieben, den wieder Tschitschagow gewann.[4] In dem neuen Projekt wurden die Holzdecken durch Betongewölbe mit Gusseisenträgern ersetzt. Tschitschagow hatte einen hellgrauen Anstrich vorgesehen, aber nach der Fertigstellung des Baus (1890–1892) wurde die rote Farbe gewählt. In den 1930er Jahren wurde das Gebäude das Lenin-Museum und 2012 das Museum des Vaterländischen Kriegs 1812.
1888–1889 baute Tschitschagow für Xenija Wassiljewna Kapzowa (1821–1895), Frau des Seidenfabrikanten Sergei Alexandrowitsch Kapzow (1816–1892), das Herrenhaus an der Woronzowo Pole Uliza 12 in Moskau.[5]
Während der Amtszeit des Moskauer Stadtoberhaupts Nikolai Alexejew baute Tschitschagow viele öffentliche Gebäude in Moskau, darunter den von Warwara Morosowa initiierten und finanzierten ältesten öffentlichen kostenlosen Lesesaal, der die 1972 abgerissene Turgenew-Bibliothek wurde.[4] Auch projektierte er öffentliche Gebäude und Kirchen für verschiedene Provinzstädte.
Tschitschagow gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Moskauer Architektur-Gesellschaft (MAO), deren Vorsitzender er während seiner letzten Lebensjahre war.[3]
Tschitschagow war zweimal verheiratet. Seine erste Frau Lidija Michailowna (* 1837) war die Tochter des Architekten Michail Bykowski. Er hinterließ 11 Kinder, darunter fünf bekannte Künstler: der Kunstwissenschaftler Konstantin Dmitrijewitsch Tschitschagow (1867–1919), die MalerinJelena Tschitschagowa-Rossinskaja (1874–1971), der Architekt Alexei Tschitschagow (1875–1921), die Malerin Olga Dmitrijewna Tschitschagowa (1886–1958) und die Malerin Galina Dmitrijewna Tschitschagowa (1891–1966).[2]
Tschitschakow starb in seiner Datsche in Kunzewo und wurde auf dem Moskauer Wagankowoer Friedhof begraben. Seinen Grabstein hatte er selbst entworfen.[3]
↑Ровенский Г. В., Капцов К. А.: Капцова Анна Михайловна и её сыновья. Их здание шелкоткацкой фабрики (1901) в деревне Фрязино стало «краеугольным камнем» наукограда. Мещёра, Frjasino 2017, S.19–69 ([1] [PDF; abgerufen am 26. Juli 2021]).
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