Zöllner wuchs in Berlin-Karlshorst auf und absolvierte eine Ausbildung zum Betonwerker. Musikalisch beeinflusst von seiner Mutter, die vor allem Otis Reddings und Temptations, und seinem Vater, der ihm die Rockband Renft nahebrachte, wollte er schon früh Musiker werden.
In seiner Schulzeit wandte sich Zöllner dem Glam Rock zu und gründete mit Freunden die SWEET-Karaoke Band. Seine erste Gitarre bekam er im 9. Schuljahr geschenkt, mit der er sich autodidaktisch das Spielen beibrachte. Auf Schülerpartys interpretierte er unter anderem Songs von Udo Lindenberg, Neil Young und Bob Dylan. Zwischen 1980 und 1982 hatte Zöllner öffentliche Auftritte in Kirchen und bei Kulturwettbewerben.
Seine ersten Eigenkompositionen spielte Zöllner 1982 mit seiner Band Saumäßig, die er während seiner Armeezeit bei der NVA gegründet hatte. Mit der 1984 formierten Band Chicorée realisierte man erste Studioproduktionen für den Rundfunk der DDR; die Band erhielt einen Fördervertrag der FDJ und eine Spielerlaubnis. Die BalladeKäfer auf’m Blatt wurde ein größerer Erfolg; zahlreiche Konzerte folgten. 1985 nahm die Band erste Studioproduktionen für den Rundfunk der DDR auf.
Unter der Bedingung, an der Musikschule Friedrichshain ein Musikstudium zu absolvieren,[1] erlangte Zöllner 1986 die Einstufung als Berufsmusiker. Tourneen führten nach Polen und Bulgarien. 1987 war die Band Teil der DEFA-Musikdokumentation flüstern & SCHREIEN, trennte sich jedoch kurz danach aufgrund von Differenzen. Zöllner suchte sich einen neuen Partner, den Pianisten André Gensicke, und gründete im November 1987 Die Zöllner, die 1988 im Vorprogramm von James Brown vor 70.000 Zuschauern während des Open-Air-Festivals auf der Radrennbahn Weißensee auftraten.[2]
1989 erfolgten erste Videoproduktionen für den Jugendsender Elf 99. Am 12. November 1989 waren Die Zöllner eine der wenigen DDR-Bands, die am Konzert für Berlin in der Berliner Deutschlandhalle teilnahmen. 1990 teilten sie sich die Konzertbühne mit Mick Taylor, Heinz Rudolf Kunze und Wolf Maahn. Im selben Jahr wurde die erste LP der Band im Plattenlabel Amiga veröffentlicht, und Zöllner nahm eine Einladung zum New Music Seminar in New York an. 1993 realisierte die Band rund 100 Deutschlandkonzerte. Mit André Herzberg und Dirk Michaelis ging Zöllner auf DreiHIGHligentour. Die ersten drei Monate 1995 nahm er eine Kreativpause in Kalifornien und tat sich dort mit Amateurbands zusammen. Zurück in Deutschland, ging er von April bis September jenes Jahres auf Deutschlandtournee. Zöllner gründete sein eigenes PlattenlabelZuG-Records. Ende 1997 zerstritten sich die neun Mitglieder der Gruppe Die Zöllner und ihr Manager Reyk Zöllner, Dirks Bruder. Es kam zur Auflösung der Band, und Dirk Zöllner kündigte an, niemals wieder unter der Bezeichnung „Die Zöllner“ auftreten zu wollen.[3] Beim folgenden Album firmierte er mit „Dirk Zöllner“, den darauffolgenden mit „Zöllner“, 2011 war eine Veröffentlichung wieder mit „Die Zöllner“ betitelt.
Das 2017 veröffentlichte Album Dirk und das Glück: Zöllner trifft Karma versammelt Texte, die von Werner Karma für das Silly-Folgealbum von Alles Rot verfasst, aber letztlich nicht verwendet worden waren.[4] Am 4. Oktober 2019 veröffentlichte Zöllner das Album und den Musikfilm Zack Zack Zessions, 2023 das Album Portugal.
Von 1988 bis 1996 war er mit der Journalistin und Autorin Abini Zöllner verheiratet.[6] Seine aus dieser Ehe stammende Tochter Rubini (* 1992) tritt zusammen mit Die Zöllner auf.[7]
Bei der Bundestagswahl 2009 rief Zöllner öffentlich zur Wahl der Partei Die Linke auf. Im Jahr 2013 spielten Die Zöllner eine „Wahlkampf-Tour“ für die Linken.[10]
Zur 17. Bundesversammlung am 13. Februar 2022 wurde Zöllner auf Vorschlag der Linksfraktion in Mecklenburg-Vorpommern als Mitglied der Bundesversammlung nominiert.[11] Aufgrund einer COVID-19-Erkrankung konnte er an der Wahl jedoch nicht teilnehmen.[12]
↑Lutz Pehnert: Heißer Rocksommer. In: Für Dich. Nr.29/88, Juli 1988, S.6ff.
↑Christine Wagner: Die Zöllner nehmen Abschied. Die Chemie stimmte nicht mehr. In: MusikWoche. Das Nachrichtenmagazin für die Musikbranche. Nr.5/1998, 26. Januar 1998, Szene, S.18.