Gegenüber den Meisterschaften aus den Vorjahren ergaben sich einige Änderungen. In den Einzelwettbewerben wurde eine B-Klasse für schwächerer Spieler ausgespielt. Zudem wurden Trostrunden geschaffen, für die sich solche Aktive melden durften, die in den Einzelwettbewerben in einer der ersten beiden Runden ausschieden. Die Mannschaftswettbewerbe Gaumeisterschaften wurden wie früher ausgespielt. Zudem verschoben sich die Spielstärkeverhältnisse, weil infolge des Anschlusses Österreichs die österreichischen Spieler und Spielerinnen teilnahmen und die von vornherein als Favorit galten. Zum wiederholten Male gab es keine Doppel- und Mixedspiele.
Den Titel holten Karl Sediwy im Einzel bei den Herren und Trude Pritzi bei den Damen. Doppel- und Mixedwettbewerbe wurden nicht ausgetragen, dafür allerdings Meisterschaften für Herren- und Damen-Bezirksmannschaften („Gaumeisterschaft“). In beiden Bewerben gewann der neue Gau 17 Ostmark (Österreich).
Im Endspiel der Damen zwischen Pritzi und Annemarie Matthäs dominierte das Sicherheitsspiel. Pritzi verlor den ersten Satz, gewann die beiden nächsten Sätze durch Abbruch wegen Zeitüberschreitung mit 19:2 und 19:18. Den vierten Satz verlor sie mit 15:21. Der Entscheidungssatz wurde wieder wegen Zeitüberschreitung beim Stande von 8:5 abgebrochen, was Pritzi den Titel sicherte.
Die Trostrunde sah eine Endspielsieg von Schardt (Dortmund) gegen Ludwig Strixner (München). In der B-Klasse siegte Willomitzer vor Boschanig (beide aus Graz).
Im Widerspruch zur Ausschreibung gab es ein Seniorenturnier, das Kurt Krause (Göttingen) vor Sauer (Görlitz) für sich entscheid.
Hier kämpften Bezirks-Mannschaften um die nationale deutsche Meisterschaft.
Bezirks-Herrenmannschaften
16 Gau-Mannschaften traten an, lediglich Gau 16 Westfalen fehlte. Sie wurden in vier Gruppen aufgeteilt. In jeder Gruppe spielte Jeder gegen Jeden, es wurden jeweils zwei Einzel und bei Gleichstand noch ein Doppel ausgespielt. Die vier Gruppenteams ermittelten in einer Jeder-gegen-Jeden-Runde den Sieger, wobei in jedem Spiel zwei Einzel und ein Doppel ausgetragen wurden. Die vier Gruppenersten ermittelten im Halbfinale die Endspielteilnehmer:
In den damaligen Berichten wurden meist keine Vornamen genannt, dafür aber oft die Herkunft. Zudem legte man bei Frauen Wert auf die Angabe des Familienstandes. So unterschied man streng Frl. Mustermann von Frau Mustermann. Daher fehlen in den obigen Aufstellungen oft die Vornamen, sie sind heute auch insbesondere bei unbekannteren Aktiven kaum noch zu ermitteln.
Literatur
Ausschreibung der Bundesspiele in Zeitschrift Tisch-Tennis, 1938/5
Alle Ergebnisse in Zeitschrift Tisch-Tennis, 1938/11