Darüber hinaus fanden am 25. und 26. Februar 1961 im Kniebis-Gebiet, das damals noch zu Baiersbronn gehörte, die Meisterschaften im 50-km-Skilanglauf und in der Vereinsstaffel statt. Bis auf den Titel in der Vereinsstaffel konnten Vertreter des Schwarzwaldes alle Wettbewerbe gewinnen.
Der Damenlanglauf wurde 1961 erstmals nur über fünf Kilometer ausgetragen, was die Serienmeisterin Rita Czech-Blasl jedoch nicht daran hinderte, ihren Titel zu verteidigen.
Der 15-km-Langlauf wurde unter ungünstigen Voraussetzungen durchgeführt. So war die Loipe zwar mit „meisterschaftswürdigen Schwierigkeiten“ ausgestattet, jedoch mindestens einen Kilometer zu kurz vermessen worden. Darüber hinaus hatte Frost in der Nacht die Strecke stark vereist. Mit diesen Verhältnissen konnte Sepp Maier am besten umgehen, der bereits den gesamten Winter der mit Abstand beste deutsche Langläufer war. Als dritter von sechs Maier-Buben hatte er es diesmal mit seinem jüngeren Bruder Rudi Maier als stärksten Konkurrenten zu tun. Der Außenseiter Helmut Gerlach landete als Dritter einen Überraschungserfolg.
Zum Auftakt der nordischen Skimeisterschaften wurde der 30-km-Langlauf ausgetragen, der bei strömenden Regen und Tauwetter stattfand. Sieger wurde der 24 Jahre alte Landwirt Sepp Maier vom SC St. Peter. Die Überraschung des Wettkampfes war der 25-jährige OberwachtmeisterWalter Demel, der nach den ersten 15 Kilometer noch in Führung lag und schließlich Zweiter wurde.
Zwei Wochen nach den restlichen Wettbewerben der nordischen Skimeisterschaften 1961 war die Delegation des Skiverbandes Schwarzwald erneut nicht zu schlagen. So konnte Sepp Maier nicht nur den dritten Einzeltitel des Jahres gewinnen, sondern auch die darauffolgenden vier Plätze wurden von Schwarzwäldern belegt. Die 67 Athleten fanden bei wechselnden Schneeverhältnissen eine sehr abwechslungsreiche Strecke im Kniebis-Gebiet vor.
Beim 4-mal-10-Kilometer-Staffellauf der Verbände gingen 22 Mannschaften an den Start. Bei Regen und Schneeschauern bot sich den Zuschauern ein spannender Kampf zwischen dem Schwarzwald und Bayern. Der Schwarzwälder Rudi Maier (39:19 min) konnte als Startläufer einen knappen Vorsprung von sieben Sekunden auf den Bayer Edi Lengg (39:26 min) herauslaufen, doch verlor der erfahrene Siegfried Weiß (37:47 min) fast eine Minute auf Horst Möhwald (36:43 min), sodass der Bayerische Skiverband zur Hälfte in Führung lag. In der dritten Runde wuchs Helmut Eschle (37:23 min) über sich hinaus und konnte Sepp Achatz (38:26 min) 50 Meter vor dem Ziel einholen. Der herausragendste Athlet des Winters Sepp Maier (37:08 min) konnte schließlich die schwarzwälder Führung ausbauen und den Sieg einfahren.
Die Meisterschaften der Nordischen Kombination wurden auf zwei Tage aufgeteilt, sodass der Sprunglauf am Freitag und der Langlauf am Samstag abgehalten wurden. Bereits im Sprunglauf legte der Olympiasieger Georg Thoma (67 Meter – Schanzenrekord, 64 m) den Grundstein für den Gewinn des Goldenen Ski, denn mit 20 Punkten Vorsprung vor dem früheren deutschen und österreichischen Meister Josef Schiffner (56 m, 59 m) könnte er sich eine um fast fünf Minuten längere Laufzeit als sein stärkster Rivale Schiffner leisten. In der Tat verlor Thoma bei Schneeregen und starkem Wind nur 57 Sekunden beim 15-km-Langlauf auf Schiffner, sodass der Schwarzwälder zum vierten Mal deutscher Meister in der nordischen Kombination wurde. Der bayerische Meister Edi Lengg lief die beste Zeit aller Kombinierer und rückte dadurch um einen Rang vor den schwäbischen Meister Axel Zerlaut und wurde Dritter.
Auch im Skispringen konnte Georg Thoma den deutschen Meistertitel mit großem Vorsprung gewinnen. Zwar gingen 53 Athleten an den Start, doch war die Konkurrenz aufgrund der Abwesenheit einiger Spitzensportler wie Max Bolkart eher schwach. Dennoch bekamen die rund 4000 Zuschauer eine Rarität zu sehen, als sich mit Edi Heilingbrunner, Wolfgang Happle und Helmut Reichertz gleich drei Springer den zweiten Platz teilten. Darüber hinaus richtete sich die Aufmerksamkeit auf den Siebzehnjährigen Wolfgang Schüller, der ein Jahr zuvor aus der DDR nach Schonach im Schwarzwald gekommen war und schließlich Fünfter wurde. Der PartenkirchenerHelmut Kurz vergab seine Chancen auf einen vorderen Platz, als er im zweiten Durchgang seinen Sprung auf 58,5 Meter nicht stehen konnte.
Quellen
Nordische Skimeisterschaften im Hochsauerland, Passauer Neue Presse, Ausgabe Nr. 32 vom 8. Februar 1961
Zwieseler Demel deutscher 30-km-Vizemeister, PNP, Ausgabe Nr. 34 vom 10. Februar 1961
Schwarzwald Damenstaffel siegte, PNP, Ausgabe Nr. 35 vom 11. und 12. Februar 1961
Thoma kaum mehr zu schlagen, PNP, Ausgabe Nr. 35 vom 11. und 12. Februar 1961
Georg Thoma wieder Kombinationssieger, PNP, Ausgabe Nr. 36 vom 13. Februar 1961
Vierter Goldener Ski für den Olympiasieger, PNP, Ausgabe Nr. 36 vom 13. Februar 1961
Schwarzwälder Sieg in der 4×10-km-Staffel, PNP, Ausgabe Nr. 36 vom 13. Februar 1961
Thoma auch Meister im Spezialsprunglauf, PNP, Ausgabe Nr. 36 vom 13. Februar 1961
Die letzten deutschen Skititel werden vergeben, PNP, Ausgabe Nr. 45 vom 23. Februar 1961
Sepp Maier auch deutscher Meister über 50 km, PNP, Ausgabe Nr. 48 vom 27. Februar 1961