Bereits 2005 wurde KuratorChristoph Heinrich auf den damaligen Studenten aufmerksam.[3] Es folgten mehrere Gruppenausstellungen in der Hamburger Kunsthalle, sowie die Teilnahme Scholls an der Busan Biennale in Südkorea 2010.[4] Heute werden seine Arbeiten national und international in Gruppen- und Einzelausstellungen in Museen, Galerien, Kunstvereinen und Kunstmessen gezeigt. Außerdem sind seine Bilder weltweit in privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten. Eine Zeichnung des Künstlers zierte das Titelblatt der 16. Ausgabe des Magazins Dummy.[5] Im Sommer 2018 arbeitete Scholl mit dem Kunstverein Amrum zusammen.[6]
Er wird seit 2014 von der Galerie Michael Haas in Berlin[7] und seit 2017 von Galerie Albertz Benda in New York City[8] vertreten.
Künstlerische Arbeit
In seinen Schwarz-Weiß-Zeichnungen zeigt sich Scholl als Baumeister von Erzählungen, deren Fragmente er sorgfältig auswählt und collagenhaft zusammensetzt.[9] Gesichter, Körper, Pflanzen und andere organische Elemente, Strukturen und Stoffe sind stark verdichtet angeordnet.[10] Durch das Spiel mit Schärfe und Unschärfe gewinnt das Bild zusätzlich an Spannung. Im Mittelpunkt steht immer die menschliche Gestalt. Scholls Protagonisten nehmen in einigen Zeichnungen Bezug auf literaturgeschichtliche oder philosophische Figuren, öfter finden sich Themen, Symbole, Figuren aus christlicher Ikonografie oder der kirchlichen Bildtradition.[11] Außerdem steht Scholls Kunst in Bezug zu historischen Vorbildern. Dabei ist der Barock als Epoche ebenso wichtig wie der PsychoanalytikerJacques Lacan[12], der PhilosophGeorges Bataille und der LyrikerRainer Maria Rilke. Einflussreich sind auch Künstler wie Hendrick Goltzius, Alberto Savinio und André Masson sowie die beiden Ziehsöhne Rilkes, der Zeichner Pierre Kłossowski und der Maler Balthasar Kłossowski de Rola, genannt Balthus.[13]
In den vergangenen Jahren seiner künstlerischen Tätigkeit hat sich Scholls Kunst kontinuierlich verändert. Die Welt, in der sich die Figuren bewegen entwickelte sich von Bild zu Bild weiter und wurde mit jedem Mal komplexer. Das Bildformat wurde über die Jahre immer größer, bis auch die Protagonisten selbst lebensgroß waren.[14]
2015 führte der Künstler Farbe in seine Arbeiten ein, und tastete sich langsam von Rötelzeichnungen über Pastellkreiden zum Buntstift. Dies fügte seinen Arbeiten nochmals eine neue Dimension hinzu. Erwecken die Bleistiftzeichnungen den Anschein von Schwarz-Weiß-Fotografien von Ölgemälden, weisen die Buntstift-Arbeiten eine viel deutlichere zeichnerische Qualität auf.[13]
Einen neuen Abschnitt in seinem künstlerischen Schaffen leitete Scholl 2017 ein. Nach beinahe 15 Jahren, in denen der Künstler ausschließlich mit dem Blei- beziehungsweise später mit dem Buntstift arbeitete, arbeitet er seither auch in Öl auf Leinwand.[14]
Einzelausstellungen
2022: The Song of Inclination, DSC Gallery, Prague
2022: Das Reine, das Leichte und andere Erzählungen, Museum Modern Art Hünfeld
2021: Der Buchstabe und die Organe des Gebens, Bark Berlin Gallery, Berlin
2021: Le Jardin Jaune, (in: From Arcadia to Dystopia, curated by Jane Neil) DSC Gallery, Prague
2019: Gefährdende Spiele, Galerie Michael Haas, Berlin
↑Nicola Petek: Dennis Scholl. In: Tumult Foundation (Hrsg.): PAINTING still ALIVE...on the way to modernity. Toruń 2018, ISBN 978-83-61580-24-9, S.573.
↑Thorsten Albertz: A Journey to Arcadia. Hrsg.: Art Asia Pacific Magazine. Nr.100, S.143.
↑ abNicola Petek: Dennis Scholl. In: Tumult Foundation (Hrsg.): PAINTING still ALIVE...on the way to modernity. Toruń 2018, ISBN 978-83-61580-24-9, S.574.
↑ abThorsten Albertz: A Journey to Arcadia. Hrsg.: Art Asia Pacific Magazine. Nr.100, S.144.