Das Denkmal der Göttinger Sieben in Hannover[1] erinnert an ein bedeutendes Ereignis deutscher Verfassungsgeschichte. Es ehrt sieben Persönlichkeiten aus der niedersächsischen Geschichte des 19. Jahrhunderts, die sogenannten Göttinger Sieben.
Das nach einem Entwurf des Künstlers Floriano Bodini geschaffene Denkmal entstand im Vorfeld der Expo 2000 durch eine Gemeinschaftsinitiative von Stadt Hannover und Land Niedersachsen. Standort der in einem flächigen Ensemble geschaffenen Bronzeskulpturen ist der Platz der Göttinger Sieben an der Karmarschstraße vor dem Plenarsaal des Niedersächsischen Landtags im Leineschloss.[2]
Das sogenannte „Landesdenkmal“ gilt zugleich als ein Denkmal für Zivilcourage und ein „Bekenntnis zu den Bürgertugenden als tragende Grundlagen unseres Gemeinwesens“.[3]
Einen ersten Ideenwettbewerb gab es im Jahr 1983,[2][Anm. 1] doch keiner der gelieferten Entwürfe wurde verwirklicht.[2] Immerhin wurde 1987 in der Aula der Georg-August-Universität Göttingen eine Gedenktafel für die sieben Professoren angebracht, und 1988 enthüllte der Niedersächsische Landtag in der Wandelhalle des Leineschlosses eine Gedenktafel für die „Göttinger Sieben“.[3]
In 1992 erhielt der Platz südöstlich des Plenarsaalgebäudes offiziell den Namen „Platz der Göttinger Sieben“.[2] 1993 wurde ein internationaler Wettbewerb ausgeschrieben, 30 Künstler eingeladen, von denen 26 Entwürfe einreichten. Einstimmig entschied sich die Jury für das Werk von Floriano Bodini.[3] Die Ausführungsarbeiten begleitete ein Kuratorium.[3] Die Enthüllung der Skulpturengruppe fand am 20. März 1998 statt.
Modell des Denkmals im Lesesaal der Göttinger Staats- und Universitätsbibliothek
Literatur
Horst Milde: Die Göttinger Sieben. Der Wettbewerb für das Landesdenkmal in Hannover, herausgegeben vom Kuratorium „Denkmal für die Göttinger Sieben“ (81 Seiten), Hannover: Eigenverlag (Druck: Schäfer, Hannover), 1994.
Das Landesdenkmal „Die Göttinger Sieben“ vor dem Landtagsgebäude. Hrsg. Der Präsident des Niedersächsischen Landtages, Referat für Öffentlichkeitsarbeit, Protokoll, Dezember 2005, Neuauflage 20. Januar 2009 (Online)
Helmut Knocke: Göttinger Sieben. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 224 f.
↑Möglicherweise handelt es sich hier um einen „Druckfehler“ und das Jahr 1963 war gemeint: Am 11. September 1962 war das wieder aufgebaute Leineschloss mit dem von Dieter Oesterlen entworfenen Plenarsaal durch den Niedersächsischen Landtag bezogen worden, und im Folgejahr wurde die Flusswasserkunst an der Karmarschstraße 1963 abgebrochen, vergleiche Waldemar R. Röhrbein: 1962 und 1963. In: Hannover Chronik, S. 252–255. Ebenfalls 1963 wurde wiederum nach Plänen von Dieter Oesterlen „nach 2. Wettbewerbsstufe“ auch de „Landtagsvorplatz“ über Teilen der Flusswasserkunst städtebaulich umgestaltet; vergleiche Helmut Knocke, Hugo Thielen: Platz der Göttinger Sieben (siehe Literatur)