Matthias Danne Birgit Dietl-Benzin Daniel Kapffer Torsten Knapmeyer Martin K. Müller
Die DekaBank Deutsche Girozentrale ist ein deutsches Kreditinstitut mit Sitz in Berlin und Frankfurt am Main.[1] Operativer Hauptsitz ist Frankfurt, hier ist das Unternehmen auch ins Handelsregister eingetragen.[4] Sie ist das Wertpapierhaus der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe. Bedeutende Tochterunternehmen sind die Fondsgesellschaften Deka Investment und Deka Immobilien, die Investmentfonds anbieten.
Die DekaBank ging 1999 aus der Fusion der Deutsche Girozentrale – Deutsche Kommunalbank und der DekaBank GmbH hervor. Sie hat unter anderem Tochterunternehmen in Luxemburg und beschäftigt aktuell rund 5000 Mitarbeiter.[3]
Die Bank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen-Finanzgruppe. Als zentraler Dienstleister betreibt sie Vermögensverwaltung (Asset Management) und Bankgeschäft in den fünf Geschäftsfeldern Wertpapiere, Immobilien, Services, Kapitalmarkt und Finanzierungen. Sie richtet sich an private und institutionelle Anleger. Die Vertriebspartner für die Wertpapiere sind Sparkassen und Landesbanken in Deutschland. International ist die DekaBank mit Niederlassungen, Tochtergesellschaften und Repräsentanzen in elf Ländern vertreten. Zuständige Aufsichtsbehörden sind die Europäische Zentralbank und Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
Die Bank ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Anteilseigner sind die regionalen Sparkassenverbände über ihre Mitgliedschaft im Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) und ihre Beteiligung an der Deka Erwerbsgesellschaft mbH & Co. KG. Organe der Bank sind der Vorstand und der Verwaltungsrat.
Die Eigentümerstruktur gestaltet sich wie folgt:[3]
Erwerbsgesellschaft mbH & Co.KG
Der Vorstand der DekaBank besteht aus den sechs folgenden Mitgliedern:[5]
Der Verwaltungsrat der DekaBank besteht aus den folgenden Mitgliedern:[6]
Von der Hauptversammlung gewählte Vertreter:
Vertreter der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände (mit beratender Stimme):
Vom Personalrat bestellte Vertreter der Arbeitnehmer:
Derzeitiger Hauptsitz ist das Frankfurter Trianon. Diese Liegenschaft will die DekaBank im Oktober 2024 verlassen und in die bereits seit Ende 2021 fertiggestellte, neue Liegenschaft im Stadtteil Niederrad (Lyoner Straße 13), sowie Teile des Four-T1 Hochhauses ziehen.[7][8][9]
Darüber hinaus gab es eine Liegenschaft im sogenannten Prisma, in Niederrad (Hahnstraße 55).[8][10] Auch war sie Hauptmieter des Skypers (Deka Immobilien) und unterhielt einen Standort in der Hamburger Allee 14 (bevestor GmbH). Die drei Liegenschaften wurden bereits in die Lyoner Straße 13 umgezogen.[11]
Die Tochtergesellschaft S Broker unterhält einen Standort in Wiesbaden (Carl-Bosch-Straße).[12]
Bedeutende Auslandsniederlassungen sind der Hauptsitz der Tochter- und Fondsgesellschaft Deka International S.A. in Luxemburg und die sogenannten Regionalbüros der Deka Immobilien in Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf, Amsterdam, Brüssel, Paris, Mailand, Madrid, Warschau, New York City und Singapur.[13]
Zehn Jahre nachdem Johann Christian Eberle bei den Sparkassen den Giroverkehr eingeführt hatte und mehrere regionale Giroverbände gegründet worden waren, wurde als deren Spitzeninstitut die Deutsche Girozentrale (DGZ) am 1. Februar 1918 als rechtlich unselbständige Bankanstalt des Deutschen Zentral-Giroverbands in Berlin eröffnet. Das Kapital in Höhe von 15 Millionen Reichsmark stellten die regionalen Giroverbänden in solidarischer Haftung dem Zentralverband zur Verfügung.[14] Bereits zu Geschäftsbeginn pflegte die Bank den bargeldlosen Zahlungsverkehr (Giroverkehr) und sorgte für einen Geldausgleich zwischen den regionalen Girozentralen. Außerdem gewährte sie den Mitgliedsverbänden des Deutschen Zentral-Giroverbandes (ab 1924 Deutscher Sparkassen- und Giroverband) und sonstigen deutschen Kommunalverbänden kurzfristige Darlehen, nahm von diesen verzinsliche Gelder entgegen, handelte mit Wechseln und nahm Darlehen auf. 1919 wurde die DGZ als wirtschaftlich selbständige, öffentliche Bankanstalt anerkannt und erhielt die Genehmigung, auch das langfristige Kommunalgeschäft zu betreiben und Kommunalanleihen aufzulegen. Deshalb wurde 1921 die Firmierung um „Deutsche Kommunalbank“ ergänzt. Mit der Neuordnung des kommunalen Bankwesens wurde die DGZ 1931 rechtlich selbständig und erhielt 1932 erstmals eine eigene Satzung. Unbeschränkter Haftungsträger blieb aber weiterhin der Deutsche Sparkassen- und Giroverband. Organe der Bank wurden die Hauptversammlung, der Verwaltungsrat und das Direktorium. Gleichzeitig ging die Aufsicht über die DGZ vom preußischen Innenministerium auf die Reichsregierung über. Das Kommunalkreditverbot von 1931 änderte das Geschäftskonzept. Die Verwaltung der Liquiditätsreserven nahm nach 1931[15] zu. Geschäftsführender Direktor war Herbert Sattler.[16]
Die Nationalsozialisten nutzten das öffentlich-rechtliche Bankhaus nach 1933, um den stetig wachsenden Finanzbedarf für die Aufrüstung der Wehrmacht und Kriegsführung decken zu können.[17] Nach der Schlacht um Berlin wurde die im sowjetischen Sektor liegende Bank 1945 stillgelegt. 1949[18] wurde sie in Düsseldorf reaktiviert, allerdings beschränkt auf das kurzfristige Geschäft. Erst 1954 nahm die Deutsche Girozentrale ihre volle Geschäftstätigkeit wieder auf, ein Jahr später eröffnete sie eine Zweigstelle in West-Berlin, 1965 wurde der Hauptsitz nach Frankfurt am Main verlegt. Über die angestammten Aufgaben im Geld-, Wertpapier- und Kreditgeschäft verstärkte die DGZ ihr Konsortialgeschäft. Intensiviert wurde auch das Engagement bei den Kommunalkrediten und auf dem Sektor der Wohnungsbaufinanzierung.[19]
Am 17. August 1956 wurde die Deka Deutsche Kapitalanlagegesellschaft mbH mit Sitz in Düsseldorf gegründet. Mit ihr wurde der Grundstein für alle heutigen Investmentaktivitäten unter dem Dach der Deka-Gruppe gelegt. Der erste Investmentfonds – DekaFonds (WKN 847450) – wurde am 26. November 1956 mit einem Anlagevolumen von 8 Millionen DM aufgelegt. Im Februar 1962 erfolgte die Auflegung des ersten internationalen Fonds, des AriDeka (WKN 847451) mit europäischen Aktien und festverzinslichen Wertpapieren.[20] 1965 erfolgte die Sitzverlegung nach Frankfurt am Main. Dem wachsenden Interesse an Offenen Immobilienfonds wird durch die Gründung der Deutsche Sparkassen-Immobilien-Anlage-Gesellschaft mbH (Despa) 1966 Rechnung getragen; sie legte 1967 mit DespaFonds (WKN 980950) ihren ersten Offenen Immobilienfonds auf, der 2009 mit dem Immobilienfonds Deka-ImmobilienEuropa (WKN 980956) fusioniert wurde. 1968 stieg die Deka Deutsche Kapitalanlagegesellschaft mit der Auflage des RenditDeka (WKN 847453) in das Geschäft mit Rentenfonds ein. 1978 wurde mit DekaSpezial (WKN 847466) der erste weltweit anlegende Deka-Aktienfonds aufgelegt. 1988 wurde die Deka International S.A. als erste Auslandstochter mit Sitz in Luxemburg gegründet; 1995 folgte die Deka (Swiss) Privatbank AG (gegründet als Deka Bank (Schweiz) AG) mit Sitz in Zürich. Die DekaBank GmbH wurde 1996 als Management Holding der Deka-Gruppe gegründet. Sie fusionierte zum 1. Januar 1999 mit der Deutschen Girozentrale -Deutsche Kommunalbank- (Vorstandsvorsitzender ab 1974 war Ernst-Otto Sandvoß, der bis 1970 die Kreditabteilung leitete[21]) zur DGZ-DekaBank Deutsche Kommunalbank, die 2002 in DekaBank Deutsche Girozentrale umfirmierte. Im März 2008 wurden die ersten ETFs der Deka begeben.[22] Der Robo-Advisor bevestor wurde im Juni 2016 als eine 100%-tige Tochter der DekaBank gegründet.[23]
Wegen möglichen Verstrickungen in als Steuerbetrug geltendes Dividendenstripping durchsuchen im Juni 2022 über 100 Beamte die Dekabank per Durchsuchungsbeschluss.[24]
2022 leistete die Deka Kompensationszahlungen in Höhe von 42,2 Millionen Euro für Cum-Cum-Geschäfte, welche zwar nicht wie Cum-Ex-Geschäfte illegal, aber steuerrechtlich umstritten sind. Im Geschäftsbericht heißt es weiterhin, es können sich im Jahr 2023 Vereinbarungen ergeben, die zu weiteren Zahlungen in Höhe von ca. 30 Millionen Euro führen.[25]
Die DekaBank setzt ihre Investmentfonds häufig über Berater der Sparkasse ab, weshalb durch die engen Beziehungen der DekaBank zur Sparkasse ein Interessenkonflikt besteht. Fonds der DekaBank weisen häufig höhere Gebühren als vergleichbare Alternativen auf, ohne in der Vergangenheit zwangsläufig eine ausreichend höhere Rendite für Anleger erzielt zu haben. Die Gewinne aus den erhöhten Gebühren landen schließlich in Form von Ausschüttungen wieder bei den Sparkassen.[26][27]
Als Mitglied der Sparkassen-Finanzgruppe beteiligt sich die Deka an Förderprojekten unter der Federführung des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands und unterstützt eigene Vorhaben mit regionalem Bezug zum Unternehmenssitz in Frankfurt am Main.
Zum Sozialen Engagement der DekaBank gehört seit 1996 der Kampf gegen die Volkskrankheit Krebs in Deutschland. In jährlichen bundesweiten Benefiz Golf-Wettspielen haben die Bank als Generalsponsor und der Deutsche Golf Verband bisher der Stiftung Deutsche Krebshilfe und der Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe rund 9,1 Millionen Euro Spenden vermittelt. Europas größte Benefiz-Golfturnierserie wird 2023 zum 42. Mal ausgetragen: Tausende Golferinnen und Golfer unterstützen ab dem 1. April 2023 die Arbeit der Deutschen Krebshilfe.[28]
Des Weiteren ist die DekaBank Mitglied in folgenden Verbänden und Interessengruppen:[29]
50.1127388.666545Koordinaten: 50° 6′ 45,9″ N, 8° 39′ 59,6″ O
Lokasi Pengunjung: 3.145.52.144