Am 17. Mai 1684 wurde das Pfarrhaus durch einen plötzlichen Wolkenbruch stark beschädigt. Im heutigen Ortsteil Lösau wurde 1771 in einem Beleidigungsprozess der Bauermeister Hans Manck verurteilt. Er hatte behauptet, ein Teil der Steuern, die die Bauern gezahlt hatten, würde immer verschwinden, weil es Hexengeld sei. Er musste sechs Tage ins Gefängnis und öffentlich Abbitte leisten.[4]
Bei der ersten Kreisreform in der DDR wurden Dehlitz und Oeglitzsch am 1. Juli 1950 in den Kreis Weißenfels umgegliedert und am 20. Juli 1950 mit Lösau zur Gemeinde Dehlitz vereinigt.[8][9] Bei der zweiten Kreisreform 1952 kam Dehlitz zum Kreis Weißenfels im Bezirk Halle, der 1990 wieder zum Landkreis Weißenfels wurde und im Jahr 2007 im Burgenlandkreis aufging.
Die Gemeinde Dehlitz wurde per Gesetz[10] am 1. Januar 2011 in die Stadt Lützen eingemeindet[11] und verlor dadurch ihre politische Selbstständigkeit. Sie gehörte bis zu ihrer Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Lützen-Wiesengrund an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Lützen hatte und ebenfalls am 1. Januar 2011 aufhörte zu existieren.
Einwohnerentwicklung
1933: 400 Einwohner
1939: 396 Einwohner
2009: 544 Einwohner
Sehenswürdigkeiten / Tourismus
Bauwerke
Die Dorfkirche, erbaut um 1500, im Chorhaupt großer barocker Säulenaltar und Epitaph für J. v. Wolffersdorff von 1613, aus Alabaster und schwarzem Marmor. Im Jahr 2000 wurde der „Förderverein zur Erhaltung der Dorfkirche Dehlitz/Saale e. V.“ gegründet. Durch tatkräftigen Einsatz der Mitglieder des Vereins und die z. T. unentgeltlichen Beiträge der örtlichen Handwerksbetriebe konnten die schlimmsten Schäden behoben werden. Die Kirche dient heute wieder kirchlichen und kulturellen Veranstaltungen.
Das Alte Rittergut wurde etwa 1730 von Daniel Bodo Graf von der Schulenburg als Herrenhaus errichtet. Zur gleichen Zeit hatte er den Park mit der bekannten Hängebuche angelegt. 1845 kauften die Vorfahren von Richters das Grundstück. Im Rahmen der Bodenreform enteigneten die Machthaber die Familie im Jahre 1945. Lange Zeit diente das Gebäude als Schule. Später übernahm die Gemeinde das Haus.
Am Mühlgraben, einem Nebenarm der Rippach, östlich des Ortes befindet sich die historische Wassermühle „Obermühle“, die noch als Schrotmühle betrieben wird. Ein Wasserrad treibt dort zwei Walzenstühle an.[12]
Treben
Vom ehemaligen Dorf Treben hat sich nur noch die aus dem 12. Jahrhundert stammende, in einer noch gut erkennbaren Umwallung liegende Kirche erhalten, die auf einer Anhöhe oberhalb der Mündung der Rippach in die Saale steht. Erhalten sind auch einige slawische Grabstellen aus Braunkohlenquarzit. Die Felder des 1555 verlassenen Dorfes wurden 1594 an die umliegenden Orte veräußert.
Nach Treben waren u. a. Kleben, Lösau und Nellschütz eingepfarrt.
↑Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Verlag Klaus Gumnior, Chemnitz 2009, S. 36f.
↑Johann Ernst Fabri: Geographie für alle Stände. Ersten Theils, dritter Band, welcher den Beschluß vom fränkischen Kreise, und einige Abschnitte vom obersächsischen Kreise enthält. Schwickertscher Verlag, Leipzig 1791, S. 372 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek).
↑Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S.279 (PDF).