Pawson erlangte einen ersten Abschluss in Landwirtschaft an der Durham University. Nach einer Berufung beschloss er darüber hinaus Theologie zu studieren. Er absolvierte folgend ein Studium (unklar ob lediglich Bachelor- oder auch Master-Abschluss) an der Cambridge University, im Wesley House, welches der University of Cambridge angegliedert ist. Später arbeitete er drei Jahre lang als Militärseelsorger bei der Royal Air Force[1][2] bis 1959.[3] War er zunächst Geistlicher in einer methodistischen Kirche, wechselte er kurz nach Ausscheiden aus dem Militär in eine baptistische Gemeinschaft.[4] So trat er 1968 der Guildford Baptist Church („Millmead“) bei und führte diese bis 1981.[5] Weiterhin leiteten er und Jim Graham in den 70er und 80er Jahren die Gold Hill Baptist Church in Buckinghamshire.[6] Sein Wechsel vom Methodismus zum Baptismus stand im Zusammenhang mit der sich ab den 60er Jahren ausbreitenden charismatischen Bewegung. In dieser galt Pawson seinerzeit als eine der führenden Figuren um London.[7] Nach seinem Weggang aus „Millmead“ wirkte er auf Vortragsreisen weltweit als Bibellehrer.[8]
Unter dem Titel Not as Bad as the Truth: Memoirs of an Unorthodox Evangelical veröffentlichte Pawson 2006 eine Autobiographie.
Er starb mit 90 Jahren, nachdem er in den vorangegangenen Jahren sowohl an Krebs als auch einer milden Form von Parkinson erkrankt war.[9][10]
Positionen
Pawson befasste sich häufig mit kontroversen Themen wie der Hölle, Erlösung, Israel oder einer männlichen Leitungssrolle.[9] Daneben behandelte er auch das Leiden der Menschen in der Welt in Angesicht eines allmächtigen und allgütigen Gottes.[11] Auf einer Reise durch Australien 1985 äußerte er sich kritisch über den Zustand des christlichen Glaubens in Australien. Auch erklärte er sich besorgt über Handlungen Israels auf der West Bank und im Libanon, aber ebenfalls über übersteigerte Furcht vor einer nuklearen Bewaffnung.[4] Trotz entsprechender Aussagen galt er als christlicher Zionist[12][13] (lehnte aber den Dispensationalismus ab, der in dieser Bewegung verbreitet ist),[14] was – neben seinen Veröffentlichungen – in seiner Mitgliedschaft in der ICEJ deutlich wird.[15] Die Zugehörigkeit zum christlichen Zionismus verbindet ihn mit der Einordnung in Teile des Prosperity Gospel. Demnach hingen der Wohlstand und das Wohlergehen eines Landes auch von seiner Einstellung und seinem Verhalten gegenüber Israel ab.[16]
Nach Pawson bestehe die christliche Initiation aus vier Elementen: der Reue gegenüber Gott, dem Glauben an Jesus Christus, der Taufe im Wasser sowie dem Empfang des Heiligen Geistes,[17] folglich einer tendenziell getrennten Wasser- und Geist-Taufe.[18] Stellenweise Kritik erhielt er in Bezug auf normativierende Aussagen zur Apostelgeschichte von George Beasley-Murray.[19]
Schriften (Auswahl)
Zeit seines Lebens veröffentlichte Pawson 81 Bücher und über 300 Vortragsvideos zu geistlichen Themen.[9] Größere Bekanntheit erlangte er für seine Buch-/Videoreihe Unlocking the Bible (im Dt. Schlüssel zum [...]).[20]
Warum lässt Gott Naturkatastrophen zu?. Bernard, Solingen 2009, ISBN 9783938677292.
Worum geht´s beim Christsein eigentlich?. Bernard, Solingen 2009, ISBN 9783941714021.
Jesus tauft in einem Heiligen Geist.Wer? Wie? Wann? Warum?. Bernard, Solingen 2010, ISBN 9783941714113.
Begleiten Sie mich … durch das Markusevangelium. Bernard, Solingen 2012, ISBN 9783941714236.
Begleiten Sie mich … durch die Offenbarung. Bernard, Solingen 2012, ISBN 9783941714229.
Praktische Anleitung zum Gebet. Bernard, Solingen 2012, ISBN 9783941714243.
Wiederheirat ist Ehebruch es sei denn.Was die Bibel über Scheidung sagt und welche Schlüsse daraus zu ziehen sind. 1. Auflage. Christlicher Mediendienst Hünfeld GmbH - CMD, Hünfeld 2018, ISBN 9783945973103.
↑Faydra L. Shapiro: Taming Tehran: Evangelical Christians and the Iranian Threat to Israel. In: Studies in Religion. 39, Nr. 3 2010, S. 364–377, hier S. 375.
↑Daniel Hummel: The new Christian Zionism. In: First things. Nr. 274 2017, S. 9–11, hier S. 10.
↑Christian Zionism in global South sheds its end-times focus. In: Religion Watch. 32, Nr. 8 2017.
↑Steven Studebaker: Pentecostal Soteriology and Pneumatology. In: Journal of pentecostal theology. 11, Nr. 2 2003, 248–270, hier S. 256.
↑David K. Bernard: Gregory A. Boyd, Oneness Pentecostals and the Trinity. In: Pneuma. 15, Nr. 1 1993, S. 109–111, hier S. 110.
↑Anthony R. Cross: Baptists and baptism--a British perspective. In: Baptist history and heritage. 35, Nr. 1 2000, 104.
↑David Pawson. Abgerufen am 17. Mai 2022 (britisches Englisch).