Am 14. Mai 2024 wurde McBride zu einer Haftstrafe von 5 Jahren und 8 Monaten verurteilt, nachdem er sich im November 2023 der 2019 erhobenen Anklage des Geheimnisverrats schuldig bekannt hatte.[5][6]
David McBride, das jüngste von vier Kindern des Gynäkologen William McBride und dessen Ehefrau Patricia (geb. Glover), ebenfalls Ärztin,[7] besuchte das Internat The King’s School in Parramatta und studierte Rechtswissenschaften an der Universität Sydney.[2] Am Oriel College der Universität Oxford absolvierte er mithilfe eines Stipendiums ein zweites Studium desselben Fachs.[8] Während seiner Studienzeit in Oxford war er Mitglied der elitären Tischgesellschaft Bullingdon Club und bestritt Kämpfe als Amateurboxer.[2]
McBride arbeitete als Sicherheitskraft in Ruanda und Zaire, als „Tracker“ in der britischen Reality-TV-Show Wanted,[8] als Sicherheitsberater für die Serie Journeys to the Ends of the Earth, versuchte 2003 vergeblich, für die Liberale Partei einen Sitz für Coogee in der New South Wales Legislative zu gewinnen[9] und trat schließlich als Jurist in die australische Armee ein.[8]
2017 gab er seine Informationen über Fehlverhalten und Kriegsverbrechen Angehöriger des Australian Special Air Service Regiments an zwei Journalisten des staatlichen australischen Senders ABC. Die Informationen wurden als „Afghan Files“ veröffentlicht. Der sogenannte Brereton-Bericht des Generalinspekteurs der australischen Streitkräfte bestätigte später den Sachverhalt.[5]
2023 veröffentlichte McBride seine Memoiren The Nature of Honour.[9]
Die Künstlerin Kate Stevens wurde 2023 mit dem Portia Geach Memorial Award für ein Porträt McBrides mit dem Titel The Whistleblower ausgezeichnet.[10]
McBride war 2024 der erste australische Soldat, der im Zusammenhang mit Kriegsverbrechen in Afghanistan angeklagt und verurteilt wurde. Der australische Senator David Pocock nannte dies „ein perverses Ergebnis“ und „Whistleblower verdienen besseren Schutz“.[5]
↑Rebecca Nanian-Welsh, Sarah Kendall, Richard Murray: Risk and Uncertainty in Public Interest Journalism. The Impact of Espionage Law on Press Freedom. In: Melbourne University Law Review. Band44, Nr.3, 2021, ISSN0025-8938, S.764–811, hier: S. 772 f.