Nach Abschluss des Magisterstudiums absolvierte sie von 1982 bis 1986 die Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF).[1] Dort entstanden ihre ersten Dokumentar- und Spielfilme, bei denen sie sich vor allem auf Drehbuch und Regie konzentrierte. Bereits während des Studiums an der HFF arbeitete sie immer wieder mit Unterstützung des Bayerischen Rundfunks, der auch später Filme bei ihr in Auftrag gab. Als jedoch für die Realisierung des ersten Spielfilms Brigitta kein Produzent den Mut hatte, gründete sie ihre eigene Filmproduktion. Dieser folgte 1993 der eigene Filmverleih.
Außergewöhnliche Frauen und deren Schicksale beherrschen Dagmar Knöpfels Kinofilme. Diese basieren häufig auf literarischen Grundlagen. Schon mit dem Kurzspielfilm Morgen nach der Erzählung von Joseph Conrad zeigt sie ihre besondere Vorliebe für dieses Genre. Ihr erster Kinofilm Brigitta nimmt den Rhythmus und die feine Zeichnung von Adalbert Stifters gleichnamiger Novelle auf.[2]Requiem für eine romantische Frau basiert auf Briefen der jungen Auguste Bußmann und ihres Mannes Clemens Brentano (herausgegeben von Hans Magnus Enzensberger).[3] Gespielt von Sylvester Groth und Janina Sachau brachte dieser Film über die Unmöglichkeit einer gelebten Amour-Fou-Ehe mehrere Auszeichnungen ein. In Durch diese Nacht sehe ich keinen einzigen Stern verkörpert Corinna Harfouch die bis heute berühmteste tschechische Schriftstellerin Božena Němcová.[4]
Außer den Kinofilmen drehte Dagmar Knöpfel auch für das Fernsehen (Tatort, Glück auf vier Rädern, Gute Zeiten, schlechte Zeiten, sowie zahlreiche Dokumentationen).
Seit 1994 ist Dagmar Knöpfel darüber hinaus im akademischen Bereich tätig, zunächst als künstlerisch-wissenschaftliche Assistentin von Toni Lüdi im Studiengang Szenographie an der FH Rosenheim. Es folgten seit 2000 Lehraufträge an der HFF für Regie und Drehbuch, an der Filmhochschule Ludwigsburg und am Mozarteum in Salzburg.
Sie nahm an Filmfestivals unter anderem in Montreal, Mar del Plata, Hongkong, Teheran, Taormina, Rio de Janeiro und der Berlinale teil.[5] Seit 2000 arbeitete Dagmar Knöpfel an verschiedenen Theatern als Regisseurin und Autorin.
Schon seit ihrer Studienzeit setzt sich Dagmar Knöpfel auch mit Fotografie auseinander. Bei zahlreichen Studienreisen entstanden vor allem Landschaftsaufnahmen.
Als Galeristin organisierte sie 2011 die Ausstellung Ligurische Gemälde von Frank Günzel.
Im Jahr 1996 wurde sie Mutter einer Tochter. Dagmar Knöpfel ist seit 2011 mit Reimar Lenz verheiratet.
Filmografie
1982: Ein Tag aus – Dokumentation, Buch und Regie
1982: Tür auf zu – Dokumentation, Buch und Regie
1983: Patt – Spielfilm, Buch, Regie und Schnitt, HFF
1984: Ein Bett mit Passagieren – Spielfilm, Buch, Regie und Schnitt, HFF
1986: Morgen – Spielfilm, Buch, Regie und Schnitt, HFF
1987/88: Ein Abend in der Stadt – Spielfilm, Buch, Regie und Produktion, HFF u. BR
1989: Der Zwiebelkuchen – Dokumentation, Buch und Regie, BR
1990/91: Rosat und Ulysses – Dokumentation, Regie, für BR
1990: Bartolomeo Fonzio – Dokumentation
1991: Joseph Beuys – Dokumentation, Buch und Regie, für BR
1991: Brunnen – Dokumentation, Buch und Regie, für Target Film
1991: Telecom Werbefilm – Werbefilm, Regie (zusammen mit Uli Bohnefeld)
1991: Papi, was machst du eigentlich den ganzen Tag – Dokumentation, Buch und Regie
1994: Brigitta – Kinofilm, Buch, Regie, Schnitt, Produktion und Kinoverleih
1992: Héloise und ihre Schwestern – Dokumentation, Buch und Regie, für BR
1994: Lukas Cranach – Dokumentation, Buch und Regie, für MDR
1995: Gute Zeiten – Schlechte Zeiten – Serie, fünf Folgen, Regie, für RTL
1995: Hans im Glück – Dokumentation, Buch, Regie und Produktion
1995: Klaus Händl – Dokumentation, Buch und Regie, für BR