Das Département wurde am 4. März 1790 aus einem Teil der Provinz Bretagne gebildet. Es gehört zum historischen Verbreitungsgebiet der bretonischen Sprache, die im westlichen Teil des Départements noch vorkommt.
Ab Mitte der 1850er Jahre befand sich die in Heimarbeit produzierende ländliche Textilproduktion im Niedergang. Armut mit Prostitution,[2] Landstreicherei und Auswanderung war weit verbreitet. Etliche Großbauern konnten sich jedoch weiterhin Hausdiener und Gesinde leisten. Das Morbihan und das benachbarte Côtes-du-Nord allein kamen 1882 auf einen Anteil von 15 %[2] aller in Frankreich beschäftigten Dienstboten.
Als Folge der Kämpfe im Zweiten Weltkrieg wurden im Département Morbihan rund 11.000 Gebäude zerstört.[2]
Vorgeschichte
Das Morbihan war im Neolithikum Westeuropas einer der kulturellen Brennpunkte. Neben den anderen Regionen der Bretagne steht es für den Beginn der megalithischen Bauweisen in Europa. Hier entwickelten sich aus den Erdhügeln (Tumuli) die Steinhügel, was in Kombination mit den beim Aufrichten von gewaltigen Menhiren erworbenen Fähigkeiten bereits im 5. Jahrtausend v. Chr. zum Bau von Megalithanlagen führte.
Wie in der Bretagne üblich, wird das Morbihan nicht von Autobahnen, sondern durch autobahnähnlich ausgebaute und mautfreie Schnellstraßen erschlossen. Hauptverkehrsadern sind die Ost-West-Verbindung N24Rennes – Ploërmel – Lorient, die Küstenstrecke N165Nantes – Vannes – Lorient – Quimper (– Brest) sowie die von der N24 abzweigende Nord-Süd-Querverbindung N166 Ploërmel – Vannes.
Das Réseau des Transports Interurbains du Morbihan (TIM) sorgt für den überörtlichen Busverkehr, größere örtliche Busnetze existieren in den Agglomerationen von Lorient (CTRL) und Vannes (TPV).
↑ abcAlain Croix: La Bretagne – Entre histoire et identité (= Collection Découvertes Histoire. Nr.526). Éditions Gallimard, Paris 2008, ISBN 978-2-07-034907-4, S.90, 111.
↑Jean-Noël Darde: Plages et côtes de France. Éditions Balland, Paris 1991.