Geographisch gesehen liegt Cuenca auf dem Übergang zwischen der Cuenca-Gebirgsregion und der La-Mancha-Ebene. Das historische Zentrum der Stadt liegt auf einem ca. 950 m hohen Felsplateau zwischen den beiden Flüsse Júcar und Huécar. Die Entfernung nach Madrid beträgt ca. 165 km (Fahrtstrecke) in nordwestlicher Richtung; die Großstadt Valencia befindet sich ca. 200 km südöstlich. Das Klima ist aufgrund der zentralen Lage auf der iberischen Halbinsel kontinental geprägt; es gibt warme bis heiße Sommer und durchaus kühle bis kalte Wintertage. Regen (ca. 550 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr.
Verkehr
Cuenca verfügt über einen innerstädtischen Bahnhof, der an das Regionalzugnetz angeschlossen ist. Im Jahr 2010 wurde eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke errichtet, die Madrid-Atocha und Valencia verbindet. Ein Teil der Verbindungen macht Halt im neuen Bahnhof, der außerhalb der Stadt liegt, und bietet damit den Besuchern Cuencas täglich Verbindungen nach Madrid, Valencia und anderen Städten.
Daneben bestehen auch Busverbindungen. Die Autobahn A-40 verbindet die Stadt mit der A-3 in Tarancon.
Bereits in maurischer Zeit war Cuenca ein Zentrum der Textil- und Teppichherstellung – ein Wirtschaftszweig, der bis heute von Bedeutung ist. Im 20. Jahrhundert kam der Tourismus als Erwerbsgrundlage hinzu.
Die Region war während der Römerzeit kaum besiedelt. Erst als die Mauren Anfang des 8. Jahrhunderts die Region eroberten, erkannten diese die strategisch günstige Lage und erbauten dort die Festung unter dem Namen Kunka. Noch heute ist der arabische Einfluss in der Stadt sichtbar. König Alfons VIII. nahm im Zuge der Rückeroberung (reconquista) die Stadt im Jahr 1177 nach neunmonatiger Belagerung den Mauren ab. Kurz danach war Baubeginn für die gotische, sich an französischen Vorbildern orientierende Kathedrale der Stadt. Im Jahr 1257 erhielt Cuenca die Stadtrechte.
Sehenswürdigkeiten
Die von kleinen Straßen und Gässchen durchzogene Altstadt ist mit ihrer malerischen Lage auf dem Felsplateau wohl eine der interessantesten historischen Stadtanlagen Spaniens mit vielen spektakulären Aussichtspunkten.
Die berühmten „hängenden Häuser“ (las casas colgadas) sind die faszinierendste Sehenswürdigkeit der Stadt.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Kirchen und Klöster.
Weitere wichtige Bauwerke sind die Stadtverwaltung aus dem 18. Jahrhundert, der Bischofspalast und die Burg, die als Erweiterung einer arabischen Festung aus dem 10. Jahrhundert entstanden ist.
Cuenca beherbergt in einem der "hängenden Häuser" seit 1966 das Museum für abstrakte spanische Kunst (Museo de Arte Abstracto Español), eine spektakuläre Sammlung abstrakter Kunst. Das Museum verfügt über eine ständige Ausstellung mit Hunderten von Gemälden und Skulpturen wichtiger Vertreter der abstrakten spanischen Kunst aus den 50er und 60er Jahren.[4]
Das Museo de Cuenca befindet sich in der sogenannten Straße Casa del Curato und zeigt archäologische Funde und die Geschichte der gesamten Provinz Cuenca, seit dem Paläolithikum bis zur Moderne. Besonders bemerkenswert ist seine Münzsammlung.[5]
Die Fundación Antonio Pérez liegt im alten Kloster der Karmeliten (17. Jahrhundert) und ist ein bekannter Schauort zeitgenössischer Kunst. Es beherbergt unter anderem Werke von Millares, Gordillo, Torner, Antonio Saura, Zóbel, Canogar, Brossa und Warhol.
Das Wissenschaftsmuseum La Mancha (Museo de las Ciencias de Castilla-La Mancha) ist in einem ehemaligen Obdachlosenheim (Antiguo Asilo de Ancianos Desamparados) untergebracht. Es ist in vier Säle und ein Planetarium aufgeteilt, die in didaktischer und dynamischer Weise eine Vielzahl von wissenschaftlichen Themen behandeln.[6]
Das Museum „Ars Natura“ hat die Einzigartigkeit und Biodiversität der Region Castilla-La Mancha zum Thema. Gelegen auf dem Hügel Molina, besteht es aus zwei Teilen. Der erste ist das Museumsgebäude selbst, das die neun natürlichen Einheiten von Castilla-La Mancha thematisiert. Der zweite Teil besteht aus einem botanischen Garten um das Gebäude herum.[7]
Jedes Jahr seit 1962 findet in der Karwoche das Musikfestival „Woche der Geistlichen Musik“ (Semana de la Música Religiosa de Cuenca) statt. Für das Festival wurden jährlich Kompositionsaufträge an renommierte Komponisten vergeben, wie an Héctor Parra, José María Sánchez Verdú oder Klaus Lang; diese Tradition ruht derzeit aufgrund fehlender Finanzierungsmöglichkeiten. Gleichzeitig wird versucht das kirchenmusikalische Repertoire zu erweitern und unbekannte oder verschollene Werke aufzuführen. Durch die Programmgestaltung sollen möglichst viele unterschiedliche Genres und musikalische Formationen innerhalb der Sakralmusik abgebildet werden.