Die Climax Blues Band ist eine britische Bluesrock-Band, die 1968 in Stafford gegründet wurde und bis in die frühen 1980er Jahre, insbesondere in den USA, kommerziell sehr erfolgreich war.
Mit ihrem aktuellsten Studioalbum Hands of Time, dem ersten Tonträger mit originalem Material in 30 Jahren, gelang es der Band im Jahr 2019, direkt an ihre früheren Erfolge anzuknüpfen, indem sich das Album bei Amazon sowie bei iTunes in den Top Ten platzieren konnte.
Ursprünglich nannte sich die Gruppe um Frontmann Colin CooperThe Climax Chicago Blues Band, 1971 kürzte sie ihren Namen auf Climax Chicago. Um Verwechslungen mit der US-amerikanischen Band Chicago vorzubeugen, wurde 1972 schließlich Chicago aus dem Namen gestrichen und das Etikett Blues Band endgültig wieder an den Namen angefügt.
Im Laufe der Zeit gab es etliche Umbesetzungen, wobei das sogenannte Rich Man Line-up (Cooper, Haycock, Holt, Cuffley), die erfolgreichste Besetzung der Bandgeschichte, bis 1982 Bestand hatte. Auch kam es schon früh zu Änderungen in der Stilrichtung; spielte die Band auf ihrem Debütalbum noch reinen Chicago Blues, entwickelte sich der Stil zunächst kontinuierlich in eine härtere, progressive Richtung mit Einflüssen aus Jazz, Folk und Psychedelic Rock. Beeinflusst von der aufkommenden Disco-Musik der frühen 1970er Jahren, entfernte sich die Band zunehmend vom Blues und wechselte ab dem Stamp Album (1975) zu einem kommerzielleren, von Funk dominierten Stil.
Der kommerzielle Durchbruch gelang ihnen mit den Welthits Couldn’t Get It Right vom Album Gold Plated (1976) und I Love You vom Album Flying the Flag (1980).
Nach dem Ausstieg von Bassist Derek Holt (1982) und Gitarrist Pete Haycock (1984) ließ der Erfolg zunehmend nach.
1984/85 formierte Colin Cooper die Climax Blues Band neu. Bassist Derek Holt und Keyboarder George Glover kehrten zurück. Neu rekrutiert wurden der Gitarrist Lester Hunt (Demon, Hunter) und Schlagzeuger Roy Adams.
1988/89 hatte die Climax Blues Band einen bescheidenen Achtungserfolg mit der Single California Sunshine vom Album Drastic Steps, an welchem sich Originalmitglied Derek Holt jedoch kaum beteiligte. Dieser verließ die Band 1991 endgültig. An seine Stelle trat Neil Simpson.
Im Jahr 1993 gab es ein Comeback mit dem Livealbum Blues From The Attic, bei dem die Band um das einzige verbliebene Gründungsmitglied und Frontmann Colin Cooper zu ihrer musikalischen Wurzeln zurückkehrte.
Multiinstrumentalist Colin Cooper starb am 3. Juli 2008 in seiner Heimat Stafford an den Folgen seines langjährigen Krebsleidens. Pete Haycock starb am 31. Oktober 2013 im Alter von 62 Jahren an einem Herzinfarkt.
Seit 2008 setzt die Band ihre Karriere ohne Originalmitglieder fort und orientiert sich stilistisch wieder deutlich näher an den früheren kommerziellen Erfolgen als am Blues.
Im Mai 2022 gab die Band auf ihrer Homepage bekannt, dass sich ein weiteres Studioalbum in Arbeit befindet.
Die Climax Blues Band feierte im Jahr 2023 ihr 55. Jubiläum.
Musikstil & Einflüsse
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Die Band bezeichnete ihren Musikstil selber als Cosmo Neuro Rock. Als eines der besonderen Merkmale ist der Dreistimmen-Harmonie-Gesang von Colin Cooper, Pete Haycock und Derek Holt zu nennen. Durch Coopers ungewöhnlich tiefe und Holts ungewöhnlich hohe Stimme in Kombination mit Haycocks dazwischenliegender Tonlage und dessen voluminöser und klarer Stimme wurde ein unverkennbarer Gesangsklang erzeugt, der ab der Single Like Uncle Charlie von 1969 bis zum Auseinanderfallen des Rich Man Line-ups im Jahr 1982 als ein wichtiges Markenzeichen galt. Als ein weiteres typisches Merkmal galten Haycocks exzessives Slide-Gitarrenspiel und die ausgedehnten, zwischen Gitarre und Saxophon wechselnden Instrumentaleinlagen.
Erstveröffentlichung: 1973. Die 1974 mit anderem Cover erschienene UK-Version beinhaltet drei zusätzliche Tracks.
1979
Live – The Warner Bros. Musik Show
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Erstveröffentlichung: 1979 als Promo-LP. Der Konzertmitschnitt ist vollständig auf der Kompilation Live Rare & Raw 1973-1979 unter dem Titel Live from Miami 1979 enthalten.
Erstveröffentlichung: 1986, später als At the Marquee Club (2000), Live – Legends of Rock – Collectors Edition (2001) und als Live at the Marquee wiederveröffentlicht
Erstveröffentlichung: 2009 (Stamp Album u. Sense of Direction)
2019
The Albums 1969-1972
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Erstveröffentlichung: 2019
The Albums 1973–1976
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Erstveröffentlichung: 2019
Bibliografie
2020: An Illustrated History - Volume One: Using The Power 1968-1977
2022: An Illustrated History - Volume Two: Shinning On 1977-1982
Auszeichnungen
1976 Capitol Radio Award in der Kategorie Best New Band.
Der im Jahr 1988 neu eingespielte und als Maxi-Single veröffentlichte Hitsong Couldn’t Get It Right wurde zur BBC Record of the Week gewählt.
2017 wurde der Originalbassist Derek Holt für sein Kompilationsalbum This Is Derek Holt (Vol. 1) mit dem Academia Award ausgezeichnet.
2024 erhielt der Keyboarder George Glover für sein Lebenswerk den Blue Bird Award.
Trivia
Zum Zeitpunkt der Aufnahmen für das Debütalbum The Climax Chicago Blues Band im Jahr 1968 war der Gitarrist und Sänger Pete Haycock erst 17-jährig, während Saxophonist und Sänger Colin Cooper bereits 29 Jahre alt war.
Zur selben Zeit der Aufnahmen für das Debütalbum in den Abbey Road Studios im Studio 1 arbeiteten nebenan im Studio 2 die Beatles und im Studio 3 Pink Floyd an ihren neuen Werken, wodurch es zu Bekanntschaften mit diesen kam. Paul McCartney war während den Aufnahmen teilweise zu gegen und liess die Band im Kontrollraum Demoaufnahmen zum weissen Album hören.
Ihre zweite Single Like Uncle Charlie von 1969 ist eine Referenz zum Film Im Schatten des Zweifels aus dem Jahr 1943 von Alfred Hitchcock, der im Originalton mit den Worten „the world just seems to go crazy every now and then, like uncle Charlie“ endet.
Die Single-Auskopplung I Am Constant vom Album FM/Live ist eine Referenz zu William Shakespeares Drama Julius Caesar, aus diesem auch die Zeile „I am constant as the morning star“ zitiert wird.
Nachdem das Jimmy Reed Cover Goin' to New York, welches auf der B-Seite der Single I Am Constant erschien, von US-Radiosendern 1973/74 landesweit rauf und runter gespielt und so zu einem Überraschungserfolg wurde, verfolgte die Band die Idee, in ihren Songs vermehrt Ortschaften zu thematisieren, um einen persönlichen Bezug zu ihren Fans aus aller Welt herzustellen. In der Folge entstanden Lieder, die bereits den Ortsnamen im Titel tragen, wie Milwaukee Truckin' Blues und Berlin Blues, sowie zahlreiche weitere Songs, deren Handlung jeweils mit einer Stadt oder einem Staat zusammenhängt, wie Champagne and Rock’N’Roll (Tennessee) und Horizontalized (Kansas City). Auch mit späteren Line-ups wurde diese Tradition fortgeführt und bis heute beibehalten, beispielsweise mit California Sunshine und 17th Street Canal.
Weil sie wegen ihres Klamottenstils und ihren langen Haaren für Landstreicher gehalten wurden, wurden die Bandmitglieder 1974 auf ihrer Nordamerika-Tournee in der mexikanischen Grenzstadt Nogales (Sonora) verhaftet und für über 24 Stunden in Gewahrsam genommen. Dieses Erlebnis wird im Lied Nogales vom Album Sense of Direction minutiös geschildert.
Der funkige Bluessong Mighty Fire ist ein Tribut an den Blues-Künstler BB King, mit dem die Band zusammenarbeitete.
Das Hitalbum Gold Plated wurde nach Pete Haycocks vergoldeten Veleno-Gitarre benannt, die er 1975 von Ronnie Van Zant, dem Leadsänger der Band Lynyrd Skynyrd, als Geschenk erhielt.
Der Song Horizontalized vom Album Flying the Flag, welcher auch auf der B-Seite der Hitsingle I Love You veröffentlicht wurde, ist eine Referenz an Lynyrd Skynyrd.
Auf dem 2016 erschienenen Album Live in New Jersey (January 1974) der Band Wishbone Ash sind beim Stück Where Were You Tomorrow Pete Haycock und Colin Cooper als Gastmusiker zu hören.
Die Climax Blues Band spielte auf dem 1978 veröffentlichten Album Three's a Crowd der Tarney/Spencer Band sämtliche Instrumente.