Das Château d’Écouen ist ein Schloss aus dem 16. Jahrhundert im Ort Écouen im Département Val-d’Oise. Es beherbergt das Musée national de la Renaissance.
Der ursprüngliche Plan von 1538 eines unbekannten Architekten sah einen vierseitigen Bau mit Pavillons an jeder Ecke vor. 1547 beauftragte Montmorency Jean Bullant mit der Fertigstellung des Nordflügels und dem Bau einer Säulenhalle im Südflügel, die zwei Skulpturen Michelangelos aufnehmen sollte, den „sterbenden Sklaven“ und den „aufständischen Sklaven“, die er von König Heinrich II. geschenkt bekommen hatte.
Durch die Französische Revolution wurde das Schloss konfisziert. Der Westflügel wurde 1797 zerstört und 1807 durch ein flacheres Bauwerk ersetzt. Das Schloss beherbergt seit 1805 ein Ausbildungszentrum der Ehrenlegion (Maison d’education de la legion d’honneur), wozu Napoleon es bestimmte.
Musée national de la Renaissance
André Malraux entschied in den 1960er Jahren, die Renaissance-Sammlungen des Hôtels de Cluny im Schloss unterzubringen. Das daraus gebildete Musée national de la Renaissance wurde 1977 eröffnet. Es beherbergt vor allem die Schmucksammlung, welche die BaroninRothschild 1922 gestiftet hatte, osmanische Keramiken, Emailarbeiten aus Limoges, die Waffensammlung Édouards de Beaumont, die Terrakotta des Masséot Abaquesne, Wandteppiche (zum Beispiel der David-und-Bathseba-Zyklus) und vieles mehr.