Chrom(III)-fluorid

Kristallstruktur
Strukturformel von Chrom(III)-fluorid
_ Cr3+ 0 _ F
Allgemeines
Name Chrom(III)-fluorid
Andere Namen

Chromfluorid

Verhältnisformel CrF3
Kurzbeschreibung

flüchtiger, grüner Feststoff mit stechendem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 10154021
Wikidata Q419666
Eigenschaften
Molare Masse 108,99 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

3,8 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

> 1000 °C[1]

Dampfdruck

ca. 20 mbar (20 °C)[1]

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​312​‐​332​‐​314
EUH: 031
P: 233​‐​280​‐​301+330+331​‐​302+352​‐​304+340​‐​305+351+338​‐​310[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Chrom(III)-fluorid ist eine chemische Verbindung des Chroms und zählt zu den Fluoriden. Neben der wasserfreien Verbindung existieren auch verschiedene Hydrate.

Darstellung

Chrom(III)-fluorid erhält man durch Reaktion von Chrom(III)-oxid und Fluorwasserstoff:[2]

Die wasserfreie Form erhält man aus Fluorwasserstoff und Chrom(III)-chlorid:[3]

Eigenschaften

Chrom(III)-fluorid ist ein grüner kristalliner Feststoff, der in gängigen Lösungsmitteln unlöslich ist, dessen farbigen Hydrate [Cr(H2O)6]F3 und [Cr(H2O)3]F3 · 3 H2O jedoch wasserlöslich sind. Das Trihydrat ist grün, das Hexahydrat ist violett. Die wasserfreie Verbindung sublimiert bei 1100–1200 °C. Wie fast alle Chrom(III)-Verbindungen hat Chrom(III)-fluorid oktaedrische Chrom-Zentren. In der wasserfreien Form werden die sechs Koordinationsstellen durch Fluor besetzt. In den Hydraten sind einige oder alle der Liganden durch Wasser ersetzt.[4] Die wässrige Lösung der Hydrate reagiert stark sauer, und ab 60 °C beginnt die Kristallwasserabspaltung der Hydrate.[1]

Wasserfreies Chrom(III)-fluorid kristallisiert trigonal, Raumgruppe R3c (Raumgruppen-Nr. 167)Vorlage:Raumgruppe/167 mit den Gitterparametern a = 4,986 Å und c = 13,21 Å.[5] Das Trihydrat kristallisiert trigonal in der Raumgruppe R3m (Nr. 166)Vorlage:Raumgruppe/166 mit den Gitterparametern aR = 5,668 Å und αR = 112,5° sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle. Das Pentahydrat kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pbcn (Nr. 60)Vorlage:Raumgruppe/60 mit den Gitterparametern a = 10,396 Å, b = 8,060 Å und c = 7,965 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.[4]

Verwendung

Chrom(III)-fluorid findet relativ wenig Verwendung, darunter als Korrosionsinhibitor in Rostschutzfarben, für das Beizen von Wolle und Cellulosefasern und Färben mit Beizenfarbstoffen.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Eintrag zu Chrom(III)-fluorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. Gerd Anger, Jost Halstenberg, Klaus Hochgeschwender, Christoph Scherhag, Ulrich Korallus, Herbert Knopf, Peter Schmidt, Manfred Ohlinger: Chromium Compounds in Ullmann’s Encyclopedia of Industrial Chemistry, Wiley-VCH, Weinheim, 2005; doi:10.1002/14356007.a07_067.
  3. N. N. Greenwood, A. Earnshaw: Chemie der Elemente, 1. Auflage, VCH, Weinheim 1998, ISBN 3-527-26169-9, S. 1312.
  4. a b Frank H. Herbstein, Moshe Kapon, George M. Reisner: Crystal structures of chromium(III) fluoride trihydrate and chromium(III) fluoride pentahydrate. Structural chemistry of hydrated transition metal fluorides. Thermal decomposition of chromium(III) fluoride nonahydrate, In: Zeitschrift für Kristallographie, 1985, 171 (3–4), S. 209–224; doi:10.1524/zkri.1985.171.3-4.209.
  5. J.-E. Jørgensen, W.G. Marshall, R.I. Smith: The compression mechanism of CrF3. In: Acta Crystallographica, B60, 2004, S. 669–673, doi:10.1107/S010876810402316X.