Er trat 1603 die Herrschaft im MarkgraftumBrandenburg-Kulmbach an, nachdem mit dem Tod von Georg Friedrich I. der Ansbach-Jägerndorfer Zweig der alten Linie der fränkischen Hohenzollern ausgestorben war.[1] Er begründete den Kulmbach-Bayreuther Zweig der jüngeren Linie der fränkischen Hohenzollern.
Die Übernahme der Herrschaft war bereits 1598 durch den Geraer Hausvertrag legitimiert und vorbereitet worden. Seine Regierungsübernahme erfolgte zeitgleich mit der seines Bruders Joachim Ernst im benachbarten Markgraftum Brandenburg-Ansbach. Ab 1604 verlegte Christian die Residenz von Kulmbach nach Bayreuth, wobei die Plassenburg ob Kulmbach weiterhin Landesfestung blieb. Das von ihm regierte Fürstentum wurde seit diesem Zeitpunkt nicht mehr als Brandenburg-Kulmbach, sondern nach der neuen Hauptstadt als Brandenburg-Bayreuth bezeichnet.
1606 wurde er zum Kreisobristen des Fränkischen Reichskreises gewählt. Er war einer der Gründer der am 12. Mai 1608 ins Leben gerufenen Protestantischen Union und verbündete sich im Dreißigjährigen Krieg mit Schweden. Das kleine Fürstentum war kaum auf Kriegshandlungen im eigenen Land vorbereitet. Truppendurchzüge starker freundlicher und feindlicher Verbände führten zu chaotischen Verhältnissen. Die Bevölkerung litt zunehmend unter dem Aufwand der Verpflegung von Truppen bzw. diversen auferlegten Zahlungen. Die dem Markgrafen unmittelbar unterstellten Verbände hatten angesichts der durchziehenden Truppenstärken kaum militärische Bedeutung und erzielten nur mit der Einnahme benachbarter bambergischer Orte nennenswerte Erfolge. In dieser Situation verließ der Markgraf sein Land.[2] Kaiser Ferdinand II. setzte ihn 1635 (in diesem Jahr trat Christian dem Frieden von Prag bei) ab, er regierte jedoch weiter.
Ein Jahr vor seinem Tod unternahm der hochbetagte Markgraf 1654 noch eine Hirschjagd in Neustadt an der Aisch, einer der vier Hauptstädte seines Landes.[3]
Unter dem Gesellschaftsnamen Der Vollblühende wurde er als Mitglied in die literarische Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen.
Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte. Band 3: Franken, Schwaben, Oberpfalz bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Teilband 1: Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. 3., neu bearb. Aufl. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
Ernst Sticht: Markgraf Christian von Brandenburg-Kulmbach und der 30jährige Krieg in Ostfranken. 1618–1635. Freunde der Plassenburg, Kulmbach 1965, (Digitalisat).
↑Dieter Arzberger: „Herr gib Frieden, der ernährt“. Der Dreißigjährige Krieg im Fichtelgebirge. Teil 1: Historische Nachrichten. Arzberger, Selb 2014, ISBN 978-3-927313-70-5.
↑Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a. d. Aisch 1950, OCLC42823280; Neuauflage anlässlich des Jubiläums 150 Jahre Verlag Ph. C. W. Schmidt Neustadt an der Aisch 1828–1978. Ebenda 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 260 und 277.