Die Beziehungen von Christen und Muslimen in Libyen sind relativ friedlich. In dem mehrheitlich islamischen Land ist es allerdings verboten, Muslime zu missionieren.[1] Ein christlicher Mann muss Muslim werden, wenn er eine islamische Frau heiraten möchte. Umgekehrt kann ein muslimischer Mann eine christliche oder jüdische Frau heiraten, ohne dass sie konvertieren muss. Christliche Literatur wird beschränkt.
Etwa 40.000 römisch-katholische Menschen leben in Libyen. Es gibt zwei Bischöfe in Libyen, einen in Tripolis und einen in Bengasi. Es gibt römisch-katholische Apostolische Vikariate in Bengasi, Darna und Tripolis. Es gibt eine Apostolische Präfektur in Misrata. In Libyen befinden sich zwei katholische Kirchen, eine in Tripolis und eine in Bengasi.
Geschichte
Unter dem Regime von Muammar Gaddafi galt Religionsfreiheit, solange Gläubige dadurch nicht im Widerspruch zur Staatsdoktrin standen. Gaddafi versuchte eher, islamische Glaubenslehren und -regeln zu beeinflussen; die christliche Minderheit blieb weitgehend unbehelligt. Libyen unterhielt auch eine Botschaft beim Vatikan. In der katholischen Kirche von Tripolis fanden etwa ökumenische Gottesdienste statt, bei denen auch Christen chaldäischer und anglikanischer Konfession willkommen waren.[2] Diese Praxis wurde mit dem Bürgerkrieg und den Sturz Gaddafis durch eine unsichere bis gefährliche Situation abgelöst. Zur Verfolgung von Christen in Libyen siehe auch: Christenverfolgung.
Quellen
World Christian Encyclopedia, Zweite Ausgabe, Band 1