Zentralgebäude ist das um 1152 errichtete ehemalige Gilbertiner-KlosterChicksands Priory. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, im Jahr 1939, wurde es zunächst durch die Royal Navy (Kriegsmarine des Vereinigten Königreichs) und kurz darauf durch die RAFrequiriert und in eine Funkabhörstelle (Y station) der britischen Government Code and Cypher School (G.C.& C.S.) (deutsch etwa „Staatliche Code- und Chiffrenschule“) umgewandelt. Hier war eine der britischen War Office Y Groups (W.O.Y.G.) (Funkabhörgruppen des Kriegsministeriums) stationiert, deren Aufgabe es war, den feindlichen, insbesondere den deutschen Funkverkehr abzufangen und aufzuzeichnen. Beispielsweise die mit der deutschen Enigma-Maschineverschlüsselten und im Morsecode gesendeten Geheimtexte und die mithilfe der Lorenz-Schlüsselmaschine verschlüsselten geheimen deutschen Funkfernschreiben (britischer DecknameFish) wurden in Chicksands aufgefangen, aufgezeichnet und per Dispatch rider (Kraftradmelder) über die knapp 30 km lange Strecke nach Bletchley gefahren. Dort gelang den britischen Codebreakers die erfolgreiche Entzifferung und nachrichtendienstliche Auswertung. Die deutschen Funksprüche enthielten nicht selten kriegswichtige Informationen, die die Briten unter dem Decknamen Ultra zusammenfassten und für ihre eigenen Planungen nutzten.