In der Saison 2008/09 nahmen insgesamt 14 Vereine aus den sieben europäischen Top-Ligen der IIHF-Ligenrangliste teil. Teilnahmeberechtigt waren die Meister der Ligen im Jahr 2008 sowie in der Regel die Gewinner der Hauptrunden. Als Ausnahmen nahmen der finnische Vizemeister und Magnitogorsk als European-Champions-Cup-Sieger der Vorsaison teil. War der Hauptrundensieger gleichzeitig auch Meister, rückte der Zweite der Hauptrunde nach.
Teilnehmerfeld der Saison 2008/09 Teilnehmer der Gruppenphase und Teilnehmer der Qualifikation
Qualifikation
Die Qualifikation wurde vom 12. bis zum 14. September 2008 in einem Turnier in der Arena Nürnberger Versicherung in Nürnberg ausgespielt. Das Turnier wurde im Modus Jeder-gegen-Jeden ausgetragen. Der Sieger des Turniers, der Schweizer Vertreter SC Bern, qualifizierte sich mit zwei Siegen für die Gruppe B der Gruppenphase.
Insgesamt besuchten 10.278 Zuschauer die drei Partien, was einem Durchschnitt von 3.426 Zuschauern pro Spiel entspricht. Als beste Scorer gingen die Berner Ramzi Abid, mit drei Toren sowie einer Vorlage, und Simon Gamache, mit einem Tor und drei Torvorbereitungen, aus der Qualifikation hervor.
Die Gruppenphase wurde in vier Gruppen mit je drei Mannschaften ausgespielt. In jeder Gruppe spielte jeder gegen jeden, jeweils mit Hin- und Rückspiel. Die Spiele fanden jeweils mittwochs statt. Die Gruppensieger qualifizierten sich für das Halbfinale.
Gruppe A
In der Gruppe A setzte sich erwartungsgemäß der russische KHL-Teilnehmer und European-Champions-Cup-Sieger des Vorjahres, der HK Metallurg Magnitogorsk, durch. Nach Siegen in den ersten drei Spielen sicherten sie sich den Gruppensieg bereits am fünften Spieltag. Für eine kleine Überraschung sorgten der Deutsche Meister Eisbären Berlin, der beide Vergleiche gegen den finnischen Titelträger Kärpät Oulu sowie sein abschließendes Heimspiel gegen Magnitogorsk gewinnen konnte.
Mit vier Siegen aus vier Spielen sicherte sich der finnische Vizemeister Espoo Blues souverän den Gruppensieg vor dem schwedischen Titelträger HV71 Jönköping und dem Sieger des Qualifikationsturnieres, SC Bern. Espoo sicherte sich den Gruppensieg, ebenso wie Magnitogorsk in der Gruppe A, schon nach dem fünften Spieltag, da Jönköping und Bern in den direkten Duellen gegeneinander jeweils einmal gewannen. Dennoch gewann Espoo das bedeutungslose Spiel in Jönköping deutlich mit 6:0.
Die Gruppe C wurde vom amtierenden Russischen Meister Salawat Julajew Ufa dominiert, der, ebenso wie die Espoo Blues in der Gruppe B, alle vier Partien gewann. Neben zwei deutlichen Heimsiegen, die sie mit einem Torverhältnis von 15:3 siegreich gestalteten, gewannen sie auch ihre beiden Auswärtspartien deutlich. Der HC Mountfield České Budějovice und HC Slovan Bratislava gewannen jeweils im direkten Duell ihr Heimspiel, hatten durch die Niederlagen gegen Ufa aber frühzeitig die Chance aufs eine Halbfinalteilnahme verspielt.
Für die Überraschung der Vorrunde sorgte der amtierende Schweizer Meister ZSC Lions aus Zürich, der sich gegen den Tschechischen Meister HC Slavia Prag durchsetzte. Nachdem der ZSC sein Heimspiel noch denkbar knapp im Penaltyschießen verloren hatte, siegte er durch eine starke Vorstellung im Schlussdrittel bei der abschließenden Gruppenpartie in Prag und erreichte als viertes und letztes Team das Halbfinale. Chancenlos präsentierte sich der schwedische Vizemeister Linköpings HC, der alle seine vier Partien verlor und punktlos blieb.
Die Halbfinals und das Finale wurden jeweils in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Die Mannschaft mit den meisten Punkten in der Gruppenphase hatte jeweils im zweiten Spiel Heimrecht. Im Halbfinale trafen die Sieger der Gruppen B und D sowie die Sieger der Gruppen A und C aufeinander. Qualifizierten sich zwei Mannschaften aus einem Land für das Halbfinale, spielten diese abweichend von der Auslosung gegeneinander.
Hätten beide Mannschaften im Halbfinale oder Finale jeweils ein Spiel gewonnen, oder endeten beide Spiele unentschieden, so gab es im Anschluss an die zweite Partie ein entscheidendes Penaltyschießen, das beim Stand von 0:0 beginnt. Das Torverhältnis spielte keine Rolle.
Im Halbfinale kam es zum direkten Duell der beiden KHL-Mannschaften aus Magnitogorsk und Ufa sowie zum Aufeinandertreffen des Außenseiters ZSC Lions und den Espoo Blues. Nach einer Heimniederlage in der Auftaktpartie konnte Magnitogorsk diese Scharte im Rückspiel in Ufa durch ein starkes Schlussdrittel auswetzen. Da nur die Punkte aus beiden Spielen ohne das Torverhältnis zählten, kam es im Anschluss an das Spiel zu einem Penaltyschießen, das Magnitogorsk für sich entscheiden konnte. Das Team aus dem Ural erreichte somit im zweiten Jahr in Folge ein Europapokal-Finale. Das Heimspiel der ZSC Lions wurde in der Diners-Club Arena im benachbarten Rapperswil-Jona, Spielstätte der Rapperswil-Jona Lakers, ausgetragen; das Zürcher Hallenstadion war durch das zeitgleich stattfindende Sechstagerennen blockiert. Die ZSC Lions konnten beide Spiele für sich entscheiden. Es war der dritte Einzug in ein Europapokalfinale für die Zürcher.
10. Dezember 2008 16:00 Uhr
Russland HK Metallurg Magnitogorsk A. Kaigorodow (59:41)
Die Finalspiele bestritten der russische KHL-Klub Metallurg Magnitogorsk, der im Vorjahr die letzte Austragung des IIHF European Champions Cup gewonnen hatte, und die Überraschungsmannschaft des Wettbewerbs, die ZSC Lions aus Zürich. Aufgrund der mehr erreichten Punkte in der Vorrunde hatte der ZSC im Rückspiel Heimrecht. Wie bereits im Halbfinale mussten sie in die Diners-Club Arena im nahegelegenen Rapperswil-Jona ausweichen, da im Hallenstadion in Zürich am folgenden Tag eine andere Veranstaltung terminiert war.
Nachdem die Zürcher im Hinspiel in Magnitogorsk bis zehn Minuten vor Spielende – wider den Erwartungen – mit 2:0 geführt hatten, glichen die Russen das Spiel in den Schlussminuten noch aus und hielten den Kampf um die Silver Stone Trophy offen. Im eine Woche später stattfindenden Rückspiel besiegten die Lions Metallurg deutlich mit 5:0. Sie sicherten sich somit nach den Siegen im IIHF Continental Cup in den Jahren 2001 und 2002 ihren dritten Europapokal.
Zum wertvollsten Spieler des Wettbewerbs wurde der finnische Torhüter Ari Sulander gewählt. Der 40-jährige Schlussmann der siegreichen ZSC Lions hatte mit konstant guten Leistungen, darunter ein Shutout im entscheidenden zweiten Finalspiel, maßgeblichen Anteil am überraschenden Turniersieg der Eidgenossen.